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Les Miserables

Liam Neeson

als Jean Valjean
Szene Ein Mann wie aus dem wahren Leben

Regisseur Bille August sieht in Valjean eine "faszinierende, komplexe Figur. Wegen seines 'emotionalen Handicaps' lebt er in großer innerer Einsamkeit. Gleichzeitig ist er ein sehr intelligenter Mensch, der es geschafft hat, eine blühende Gemeinde in Vigau entstehen zu lassen."

Der Regisseur erzählt: "Als Valjean stand für mich von Anfang an Liam Neeson fest. Wir wußten, daß er die vielschichtigen Zusammenhänge auf seine einzigartig subtile Art darstellen konnte und darüber hinaus die starke körperliche Präsenz, die die Rolle erforderte, mitbrachte. Er allein kann so männlich sein, ohne als Macho zu wirken, und so leidenschaftlich, ohne sentimental zu sein."

Auch für Drehbuchautor Rafael Yglesias war Neeson die perfekte Besetzung. "Er hat", erklärt der Autor, "diese Kombination aus körperlicher Erdverbundenheit und einer romantischen, feinen Sensibilität. In seinen Filmen hat er gezeigt, daß er gebildete Männer ebenso spielen kann wie einfache und leidenschaftliche."

Liam Neeson identifizierte sich hundertprozentig mit seiner Rolle, in der er die Gelegenheit sah, auch so etwas wie eine "universelle Wahrheit" zum Ausdruck zu bringen. "Es gibt", sagt Neeson, "bestimmte Grundpfeiler menschlicher Weisheit, auf denen unser Zusammenleben generationsübergreifend ruht - etwa, daß man seine Mitmenschen achten soll. Die verborgenen Wahrheiten in LES MISÉRABLES gelten heute genauso wie damals und morgen."

Wie der Regisseur sieht auch Neeson in Valjean eine tiefgründige Figur, die sich nicht über Nacht vom Verbrecher zum Heiligen wandelt: "In Hugos Roman ist Valjean bis zu einem gewissen Grad als Ideal dargestellt, als Verkörperung der menschlichen Fähigkeit, gut zu sein, Gutes zu tun und sich zum Besseren zu ändern," sagt der Schauspieler. "Aber er ist kein Heiliger, und ich wollte ihn nicht als Engel in Menschengestalt spielen. Ich mußte ihn als Wesen aus Fleisch und Blut spielen, als echten, dreidimensionalen Mann aus dem wahren Leben. Ich habe mich darauf konzentriert zu zeigen, daß Valjean sich jeden Tag nach Leibeskräften anstrengt, um ein guter Mensch zu sein. Das war zu seiner Zeit genauso schwer wie es heute ist, und diesen inneren Kampf wollte ich zum Ausdruck bringen."


Den weltweiten Durchbruch erlebte der 1953 im nordirischen Ballymena geborene Liam Neeson, der zuletzt in der Titelrolle von Neil Jordans Michael Collins zu sehen war, vor fünf Jahren: Als Oskar Schindler in Steven Spielbergs Oscar-Abräumer Schindlers Liste wurde er 1993 für den Oscar, den Golden Globe und den BAFTA Award nominiert. Anschließend spielte Neeson in Nell neben Jodie Foster und kämpfte als Rob Roy im Schottenrock mit Jessica Lange für Recht und Gerechtigkeit.

Ursprünglich hatte Neeson in Belfast eine Laufbahn als Lehrer eingeschlagen, nachdem er am Queens College seinen Abschluß in Physik, Mathematik und im Bühnenfach gemacht hatte. 1976 legte er aber sein Lehramt nieder und schloß sich dem renommierten Lyric Players Theatre an, mit dem er in "The Risen People" sein Debüt als Berufsschauspieler gab. Zwei Jahre lang blieb er bei den Lyric Players, dann wechselte er nach Dublin ins Ensemble des Abbey Theatre und weiter zum Royal Exchange Theatre, wo er für seine Hauptrolle in "The Plough and the Stars" einen Best Actor Award erhielt.

1980 sah der Regisseur John Boorman Neeson in der Rolle des Lennie in einer Aufführung von John Steinbecks "Of Mice and Men" und bot ihm daraufhin eine Rolle in seiner Arthus-Sage Excalibur an. Der Film wurde Neesons Leinwanddebüt, auf das zunächst einige TV-Rollen folgten, u.a. in Merlin and the Sword, If Tomorrow Comes, A Woman of Substance und Sweet As You Are, ehe er 1984 in Roger Donaldsons Remake Die Bounty neben Mel Gibson und Anthony Hopkins spielte. Es folgten Rollen in Roland Joffés Mission neben Robert DeNiro und Jeremy Irons und in Auf den Schwingen des Todes neben Mickey Rourke.

Die Kritik feierte seine Darstellung eines traumatisierten taubstummen Vietnamveterans in Peter Yates Gerichtsdrama Suspect - Unter Verdacht, neben Cher und Dennis Quaid. Weitere Filme waren Der Preis der Gefühle an der Seite von Diane Keaton, Sam Raimis Darkman (seine erste Hauptrolle), Wie ein Licht in dunkler Nacht und Woody Allens Ehemänner und Ehefrauen.

Sein Broadway-Debüt gab Neeson 1993 neben Natasha Richardson in "Anna Christie" mit dem Roundabout Theater. Das Stück war eine ganze Saison lang Nacht für Nacht ausverkauft und verschaffte Liam Neeson eine Nominierung für den Tony Award. Auch derzeit steht der baumlange Ire als Oscar Wilde in David Hares neuem Stück "The Judas Kiss" am Broadway auf der Bühne.

Kürzlich abgedreht hat Neeson die Live-Action-Szenen für George Lucas' langerwarteter Fortsetzung von Krieg der Sterne: Star Wars: Episode I, in der er den Jedi-Meister Qui Gon Jinn spielt. Als nächstes wird er in Brian DePalmas Ambrose Chapel vor der Kamera stehen.


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