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Mafia!
Produktionsnotizen
"Ich hatte schon Immer den Eindruck, daß es das höchste
Ziel eines Filmemachers ist, ein Oeuvre vorweisen zu können",
philosophiert Filmemacher und Autor Jim Abrahams mit einem leichten
Hang zur Selbstironie. "Ein Film? Das könnte ein Zufall
sein. Zwei Filme? Das ist ein Double Feature. Fünf Filme
reichen für eine Retrospektive, sieben für ein Filmfestivel.
Aber acht Filme, ja, das ist ein Oeuvre. Nach der Fertigstellung
von MAFIA! kann ich auf ein Oeuvre zurückblicken
und mich in dem Bewußtsein aufs Altenteil zurückziehen,
endlich als einer der großen Filmemacher der Geschichte
in einer Liga mit all den Hitchcocks, Wildens und Spielbergs
zu spielen... für immer und ewig. Abgesehen davon, daß
mir das Schreiben und Inszenieren von Filmen ein Oeuvre ermöglicht
hat, hat es mir Zugang zu den privaten Krankenkassen verschafft.
Und man muß mir Erster-Klasse-Tickets bezahlen."
Zu den anderen Filmen in Abrahams' beachtlichem Oeuvre zählen
unvergeßliche Meisterwerke wie Airplane! (Die unglaubliche
Reise in einem verrückten Flugzeug), Top Secret!, Hot
Shots! (Hot Shots! - Die Mutter aller Filme), Hot Shots!
Part Deux (Hot Shots! - Der zweite Versuch), The Naked
Gun: From The Files Of Police Squad ("Die nackte Kanone"),
The Naked Gun 2 1/2: The Smell of Fear (Die
nackte Kanone 2 1/2), The Naked Gun 33 1/3: The Final
Insult (Die nackte Kanone 33 1/3) und Ruthless People
(Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs.
Stone).
"Um uns auf MAFIA! vorzubereiten, studierten wir
Dutzende von Filmen, von Scorsese und Cagney bis zu den
Godfather-Filmen
und Mafia-Dokumentationen", beschreibt McManus den Modus
operandi. "Es war sehr interessant, daß die meisten
dieser Filme einen ähnlichen Handlungsablauf haben. Es geht
fast immer um Ehre, Familie, Verrat, stets fühlt man sich
an Shakespeare und Opern erinnert. The Godfather ("Der
Pate") hebt sich vom Gros ab, er blieb uns am stärksten
im Gedächtnis haften."
"Der Unterschied zwischen The Godfather und all
den anderen Mafia-Filmen besteht darin, daß er vorgibt,
eine höhere Moral zu haben", beobachtet Abrahams."
Er steht auf dem Standpunkt, daß diese Leute ihr eigenes
Gesetz erfinden müssen, ein eigenes Strafgesetzbuch für
ihre Gesellschaft, weil das amerikanische System für sie
nicht funktioniert. All die anderen Mafia-Filme geben sich damit
zufrieden, Leute zu zeigen, die Drogen nehmen und sich gegenseitig
umbringen, und überhaupt anrüchig und schrecklich zu
sein. Ich stimme mit der Rechtfertigung von The Godfather
ganz sicher nicht überein, aber das machte es einfacher,
sich für das Drehbuch inspirieren zu lassen, weil wir uns
so wenigstens nicht einfach nur einen Film über eine Gruppe
von unverzeihbaren und moralisch korrupten Stinkstiefeln ausdachten."
Produzent Bill Badalato, der mit Jim Abrahams bereits bei Hot
Shots! - Die Mutter aller Filme" und Hot Shots!
- Der zweite Vensuch zusammenarbeitete, war begeistert von
Abrahams' Kreativität: "Jim versteht es bei seinen
Parodien, Witze aufeinanderzustapeln. Er plaziert nicht nur einen
Witz, sondern bringt so viele wie eben möglich in einer
Szene unter, so daß er gleichzeitig immer mehrere Komödienbälle
in der Luft jongliert, was ich für ausgesprochen clever
halte. Wenn so ein Film nur einen Witz in einer Szene hat, dann
reicht das nicht. Aber wenn man eine Szene sieht, in der 100
Dinge gleichzeitig zu passieren scheinen, dann gibt es so viel
zu lachen, daß der Film als solcher witzig erscheint."
Abrahams, Norberg und McManus gaben sich nicht damit zufrieden,
nur mit einem Film zu spielen. Aufmerksame Zuseher werden sich
an die Dinner-Szene In Saturday Night Fever ("Nur Samstag
Nacht") erinnert fühlen, an die Eröffnungssequenz
von Casino und The English Patient ("Der
englische Patient ), GoodFellas, Il Postino ("Der Postmann")
und viele andere. Selbst der zugegeben ziemlich unsizilianische
Forrest Gump wurde von den respektlosen Filmemachern
in ihr schamloses Machwerk eingebaut.
"Bei Filmen wie Big Business ("Zwei gegen Zwei")
und Ruthless People ("Die unglaubliche Entführung
der verrückten Mrs. Stone") mußten die
Schauspieler so etwas wie einen überhöhten Realitätszustand
finden", meint Abrahams. "Aber eine Parodie ist fast
wie ein Drama: Man muß die Emotionen klar herausstellen
und die Schauspieler dazu bringen, so ernst wie möglich
zu spielen. Bei meinen Filmen ist es wie bei allen anderen Filmen:
Am wichtigsten ist es hier einen Regisseur, ein gutes Drehbuch
und gute Darsteller zu haben."
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