Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Mord im Weissen Haus

1600 Pennsylvania Avenue - wie spielt man einen Präsidenten?


Szene

In der Hauptstadt Washington treten sich an die 30 verschiedene Behörden mit Polizeigewalt gegenseitig auf die Füße, von der Capitol Hill Police bis zur Park Police, vom Secret Service bis zur CIA. Falls tatsächlich ein Mord im Weißen Haus geschehen würde, welche Behörde hätte dann juristisch den Vorrang? In "Mord im Weißen Haus" wird der Fall einem Detective des Morddezernats übertragen, und darüber sind die Sicherheitsbeamten des Weißen Hauses, die eng mit dem Secret Service liiert sind, äußerst ungehalten. Sie übertragen ihre eigene Untersuchung der Agentin Nina Chance.

Chance wird von Diane Lane gespielt. Sie ist eine geradlinige, überkorrekte Teamarbeiterin ohne Flausen im Kopf. Ihr Vorgesetzter Nick Spikings befiehlt ihr, Regis im Auge zu behalten und den Fall ohne Umschweife abzuschließen, und Chance will nichts weiter, als diesen Befehl Wort für Wort zu befolgen.

Natürlich können Chance und Regis sich anfangs nicht ausstehen, doch im Laufe der Untersuchung entwickeln sie Verständnis füreinander, denn auch Chance muß auf die harte Tour lernen, daß nicht alle Kollegen im Secret Service so aufrichtig und engagiert an die Sache herangehen wie sie. Plötzlich bleibt ihr als einziger Verbündeter nur noch der Mann, den sie beschatten soll, während sie dem zunehmend lebensgefährlichen Komplott auf die Spur kommen.

Lane war sofort von ihrer Rolle in "Mord im Weißen Haus" angetan: "Nichts ist Nina wichtiger als ihre persönliche Integrität, und das schätze ich an ihr. Um den Auftrag auszuführen, muß sie ihren Eid brechen. Dennoch weiß sie, daß sie richtig handelt. Aber sie muß sich klarmachen, daß sie ihre Karriere aufgibt, wenn sie ihre eigenen Kollegen bespitzelt. Denn man kann sie fortan als kriminell, vielleicht sogar als Hochverräterin bezeichnen. Ein interessanter Konflikt."

Nina Chance hat als Scharfschützin olympisches Gold gewonnen. Als Agentin des Secret Service ist sie stolz auf die Fähigkeiten, die sie in ihre Aufgabe einbringt. Auch Diane Lane kann auf eine Menge Erfahrung auf dem Schießstand zurückblicken. "Ich weiß, was Schußwaffen können - und was nicht. Es fiel mir also nicht schwer, die Rolle glaubhaft und korrekt zu verkörpern."

Besonderen Glanz bekommt das Schauspielerensemble in "Mord im Weißen Haus" durch die Mitwirkung von Alan Alda. Er spielt Alvin Jordan, der seit Jahrzehnten mit dem Präsidenten eng befreundet ist und ihn in Fragen der nationalen Sicherheit berät. "Alan Alda ist eine amerikanische Institution," sagt Regisseur Dwight Little. "Und die US-Regierung im Film gewinnt durch seine Mitwirkung erheblich an Glaubwürdigkeit. Alda verleiht seiner Rolle Gewicht und Authentizität."

Daniel Benzali ist den amerikanischen Fernsehzuschauern als Star der gefeierten Serie "Murder One" ein Begriff. Er spielt Nick Spikings, den Chef der Sicherheitstruppe im Weißen Haus. Benzali beschreibt Spikings als jemanden, der "sehr ruppig, aber auch sehr engagiert zupackt." Logischerweise gehen Spikings und Detective Regis von Anfang an auf Konfrontationskurs. "Spikings ist wütend, weil Regis sich in seinem Revier, in seinem Haus breitmacht. Sie beide tun nur ihre Arbeit, aber dabei müssen sie notwendigerweise aneinandergeraten. Für jemanden, der sich mit Haut und Haaren dem Secret Service verschrieben hat, ist das Weiße Haus sein Haus, also sichert er sein eigenes Haus und seine Familie."

Der Komiker und Emmy-Preisträger Dennis Miller spielt Regis' zerknautschten und zynischen Partner Detective Stengel, dem Miller seinen sprichwörtlich trockenen Humor verleiht. Stengel kann von Anfang an mit dem Fall auf diesem heiklen Territorium nichts anfangen und läßt keine Gelegenheit aus, um Regis' verbohrte Wahrheitssuche als völlig nutzlos zu verspotten.

"Dennis Miller ist ein traumhafter Komiker," kommentiert Kopelson. "Uns erscheint seine ätzende Sozialkritik wie eine Art griechischer Chor in der Geschichte: Immer wieder erinnert Stengel Harlan Regis daran, daß es hier nicht nur um einen Mordfall geht, sondern um einen Angriff auf die Unantastbarkeit des Weißen Hauses und seiner Bewohner. Stengel glaubt, daß die Menschen auf dieser Machtebene unangreifbar sind. Interessanterweise glauben die Sicherheitskräfte im Weißen Haus das auch. Und das erweist sich schließlich als verhängnisvoll."

Anne Kopelson über die Besetzung des Präsidenten mit dem Schauspielerveteranen Ronny Cox: "Ronny bringt das Charisma und die Eleganz eines Präsidenten mit. Er tritt im Film nicht häufig auf, muß also oft allein durch sein Image wirken, und das kann er ganz wunderbar." Cox hat schon in "Captain America" (Captain America) den Präsidenten der USA dargestellt. Und vor kurzem spielte er den Präsidenten Warren G. Harding (1921-23) auf der Bühne in "Camping with Henry and Tom".

"Den Präsidenten zu spielen ist in etwa so wie die Rolle des Königs bei Shakespeare," philosophiert Cox. "Man wird Präsident erst durch die Art und Weise, wie man von seiner Umgebung geachtet und respektiert wird. Und bei diesem Film durfte ich wahrlich in einem erstklassigen Team arbeiten. Die Kopelsons sind echte Könner. Ich war sehr erleichtert, als ich merkte, daß man bei der Produktion großen Wert auf Respekt legt. Denn das Amt hat einfach eine gewisse Würde. Der Präsident im Film gehört zwar zum Kreis der Verdächtigen, aber ich habe den Eindruck, daß wir der Würde seiner Position durchaus gerecht geworden sind."


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]