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Die Musterknaben
Jürgen Tarrach
als Kommissar Jürgen Docker
Jürgen Tarrach (links) spielt Kommissar Jürgen Docker, der
manchmal zuviele Hormone im Blut hat. Das schreckt die Frauen
ab.
1 Uhr morgens. Der Tag vor dem ersten Dreh. Jürgen steht
in Kostüm und Maske in seinem Apartment in Köln und macht
ein sehr nachdenkliches Gesicht: `soll ich oder soll ich nicht?'
2 Uhr morgens. Geklapper und Gewusel in der Küche. Er tut's:
Spaghetti `Aglio, Olio'.
3 Uhr morgens. Jürgen Tarrach sitzt vor einem leeren Teller
und kratzt zufrieden die Pfanne aus.
9 Uhr morgens. Der Regisseur und der Produzent nehmen Jürgen
das Versprechen ab, nicht mehr heimlich zu essen, was dieser
entrüstet von sich weist: "Ich doch nicht!"
Ralf Huettner hat den Schauspieler Jürgen Tarrach entdeckt.
Ihm und Partner Oliver Korittke schrieb er die Geschichte auf
den Leib. Jürgen Tarrach kommt aus Geilenkirchen - einem
kleinen Ort bei Aachen. Dort wachsen die Kirchtürme nicht
über die Maßen in den Himmel, bleiben die Menschen
auf dem Teppich. Das zeichnet auch Jürgen Tarrach aus.
Jürgen ging in Erkelenz zur Schule. "Wie jeder andere auch
mußte ich mich mit Linoleumschnitten abkämpfen - im
Sport jedoch war ich die Ausnahme: ich wurde von der Teilnahme
befreit. Nach dem Abi von der Bundeswehr ausgemustert (!!!) Da
wurde ich eben Schauspieler und bin ja dann doch noch ein Musterknabe
geworden."
So landete der Mann aus der Provinz am weltberühmten
Max-Reinhardt-Seminar
in der Weltstadt Wien. Bevorzugte Fächer: Akrobatik, Fechten,
Reiten, Jazzdance. Von dort aus ging es wieder in die Provinz:
in Münster konnte sich der Schauspieler Jürgen Tarrach
in vielen großen Rollen ausprobieren. Der dortige Oberspielleiter
empfahl ihn schon damals, 1985, der einflußreichen Castingberaterin
An Dorthe Braker, indem er ihr ein winziges Foto von Tarrach
schickte.
Zehn Jahre später erinnerte sich An Dorthe daran und lud
Tarrach zum Casting für den Huettner-Mehrteiler "Um
die 30" ein. Doch vorher wechselte Tarrach an die Bühnen
in Nürnberg und Karlsruhe. Kurz vor seinem Wechsel nach
Nürnberg wurde seine Wohnung einer Schauspielerin empfohlen,
die gerade nach Münster wechselte. Sie sah sich die Wohnung
genau an - Tarrach die entzückende Frau. Es war Liebe. Die
beiden heirateten. Tarrach mußte nun ständig zwischen
Nürnberg und Münster pendeln. Heute ist er Vater zweier
Kinder (Sophie und Maximilian), die Familie Tarrach lebt in Berlin.
Seit "Um die 30", also in nicht einmal zwei Jahren,
hat Tarrach Rollen in über 10 Filmen gespielt. Nach Huettner
gehörten Nina Grosse (Tatort) und Uwe Janson (Koma)
zu den wichtigen Begegnungen.
Jürgen Tarrach ist begehrt als Schauspieler, der die innere
Stärke und Herzlichkeit von Menschen darstellen kann, die
man auf den ersten Blick leicht unterschätzt - so auch in
dem Action-Mehrteiler "Der Kapitän", in dem Tarrach
einen Maschinisten, den "Guten Geist im Maschinenraum",
gab.
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