Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Zauberhafte Schwestern

Das Hexenhaus wird besetzt


Szene Sandra Bullock wurde als erste Schauspielerin verpflichtet. "Ich habe sie mir in While You Were Sleeping (Während du schliefst) und Hope Floats (Eine zweite Chance) genau angesehen", sagt Di Novi. "Mein Eindruck: Sie ist in der Lage, ihre Rollen für jedermann zugänglich zu machen. Egal was Sandra auf der Leinwand anstellt - alle können sich mit ihr identifizieren."

Sandra Bullock war sofort Feuer und Flamme: "Mir gefiel vor allem der Konflikt im Zentrum der Geschichte: Zwei Schwestern werden auseinandergerissen. Obwohl sie völlig unterschiedlich sind, brauchen sie einander - als ob man ein Chromosom aufspaltet: Die Hälften allein können gar nichts bewirken."

Szene Sallys Schwester wollten die Filmemacher mit Nicole Kidman besetzen. "Nicole ist in der Lage, extreme, komplexe Figuren zu spielen, sie haucht ihnen Leben ein, so daß sie ohne jede Künstlichkeit absolut überzeugend wirken", sagt Di Novi. "Außerdem besitzt sie eine ungeheure Anziehungskraft, sie zieht Menschen in ihren Bann - für Gillian eine unabdingbare Voraussetzung."

"Gillian ist die wilde Schwester", definert Nicole Kidman ihre Rolle. "Sie verläßt ihre Heimat, weil die Leute dort sie und ihre Schwester verspotten, zu Außenseiterinnen abstempeln. Darum geht es Alice in ihrem Roman vor allem, so wie ich ihn verstehe: Man soll sich seinem Anderssein, seiner Individualität stellen und gar nicht erst versuchen, den Vorstellungen der Leute zu entsprechen."

"Sally ist gewissermaßen schizophren", erklärt Sandra Bullock. "Sie wäre so gern normal, aber das ist sie eben nicht. Eigentlich hat sie ihr ganzes Leben lang versucht, normal zu werden. Ihre Schwierigkeiten erwachsen aus ihrer Weigerung, ihre besonderen Fähigkeiten zu akzeptieren."

"Sandra und Nicole ergänzen sich hervorragend", sagt Griffin Dunne. "Sie inspirieren sich, obwohl ihre Energiefelder unterschiedlich ausgeprägt sind. Genau wie ich legen sie Wert darauf, nicht nur die heile Familie zu spielen, sondern auch das, was wir alle aus dem Alltag kennen: die Streitereien, die ewigen Vorwürfe, die Grabenkämpfe, Unsicherheiten und Schwächen. Als Schauspielerinnen schrecken sie vor nichts zurück - gerade auf Experimente stürzen sie sich mit Feuereifer."

"Griffin hat einen traumhaft abgedrehten Humor", stellt Nicole Kidman fest. "Es bringt immer Spaß, wenn ein Regisseur das Lächerliche, das Makabre zu schätzen weiß."

"Nicole erschien uns von Anfang an als Idealbesetzung", berichtet Sandra. "Ich glaube, es liegt daran, daß wir so verschieden sind, daß unsere Energieströme so gegensätzlich verlaufen: Wir brauchen ganz dringend das, was jeweils die andere einbringt. Wir haben eine sehr starke Zuneigung zueinander entwickelt, die ich mir gar nicht erklären kann. Irgendwas zwischen uns hat geklickt, die Chemie stimmt. Und die brauchen wir natürlich als Film-Schwestern."

"So genau kann man das nicht erklären", sagt Nicole Kidman abschließend. "Meiner Meinung nach liegt es wahrscheinlich an unserem Humor. Wenn ich mich in diesem Punkt mit jemandem treffe, dann kommt der Rest ganz von selbst."

Szene Bei der Besetzung der beiden Tanten (Foto) kam es den Filmemachern darauf an, zwei Schauspielerinnen zu finden, die einerseits die mal sanfte, mal sehr handfeste Komik umsetzen konnten, andererseits war das Charisma würdevoller, ausgeglichener Damen unabdingbar. Von beidem bringen Dianne Wiest und Stockard Channing mehr als genug mit.

Dazu Regisseur Dunne: "Ich kenne Dianne und Stockard seit Jahren und bewundere ihr Können sehr. Ich wollte die Tanten komisch anlegen, und bei diesen beiden Schauspielerinnen war klar, daß wir ihnen einfach nur das Drehbuch geben mußten - sie entwickeln ihre Rollen dann selbständig, und ich muß keinen Gedanken mehr daran verschwenden."

Stockard Channing kommentiert: "Ich kenne Dianne schon seit einer Ewigkeit, denn wir haben beide in New York angefangen, wenn auch bisher nie zusammen gespielt. Man kann es nicht anders sagen: Wir sind ein komisches Paar. Wir sind eng befreundet, und alles fügte sich ganz einfach und reibungslos."

Szene "Es ist schon komisch", sagt Dianne Wiest. "Als Schauspielerin fühle ich mich häufig ein wenig in die Außenseiterrolle gedrängt, ich beobachte die Welt von außen. Aber als die Owens-Frauen sind wir nicht einfach nur Außenseiterinnen: Die Leute hassen uns, wir machen ihnen Angst. Nicht nur, daß sie uns meiden - sie gehen tatsächlich auf die andere Straßenseite, um uns auszuweichen. Wenn ich derart gebrandmarkt werde, habe ich die Wahl: Entweder grüße ich weiter artig und lächle, oder ich zucke die Schultern und finde mich damit ab. Aber es gibt keine Möglichkeit, unsere Eigenart zu ignorieren - und genau das hat Sally ihr Leben lang versucht."

Stockard Channing fügt hinzu: "Einmal sage ich den Dialogsatz: Wer sich für 'normal' hält, dem fehlt es einfach an Phantasie."


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]