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The Replacement Killers


Szene

Produktionsnotizen

Einstimmig waren die Filmemacher von THE REPLACEMENT KILLERS der Meinung, daß es höchste Zeit sei, Chow Yun-Fat einem großen amerikanischen Publikum vorzustellen, weil man vergeblich nach vergleichbaren Typen in der gegenwärtigen Hollywood-Landschaft suchen muß: Ein Typ mit der intensiven Ausstrahlung eines Bogart oder Cagney, der gleichzeitig Humor und Verletzlichkeit transportiert.

Der ausführende Produzent John Woo ist mit dem Talent Chows bestens vertraut: Er hatte mit dem Schauspieler in seiner Heimat Hongkong bereits an fünf Filmen gearbeitet, von denen die spektakulären Gangsterepen A Better Tomorrow (Der City-Wolf, 1986), The Killer (Blast Killer, 1989) und Hardboiled (1992) die bekanntesten und erfolgreichsten waren.

"Die Zusammenarbeit dieser Schauspieler und Filmemacher an einem Film ist wie ein Traum, der wahr geworden ist", meint der ausführende Produzent Matthew Baer. "Es ist eine große Freude, einen Star von Chow Yun-Fats Statur, sein außerordentliches Charisma und seine Vielseitigkeit einem völlig neuen Publikum in seinem ersten amerikanischen Film vorstellen zu können."

Regisseur Antoine Fuqua sieht das ähnlich: "Es ist aufregend, überwältigend, eine Riesenehre mit Yun-Fat arbeiten zu dürfen. Er ist ein wunderbarer Mensch, der als Privatperson noch bemerkenswerter ist als auf der Leinwand." Fuqua gibt mit THE REPLACEMENT KILLERS sein Regiedebüt, nachdem er sich in der Branche mit einer Reihe von Musikvideos für prominente Popstars einen Namen machen konnte. Sein Clip für Coolios "Gangsta's Paradise" strich zwei MTV Video Awards ein, für das beste Rap Video und das beste Video aus einem Film.

Der Regisseur war beeindruckt von dem souveränen Auftreten und der spirituellen Aura, die Chow am Set umgab. Er sagt: "Als Schauspieler sucht Yun-Fat nach seinem spirituellen Zentrum und verläßt sich dann völlig auf seine Instinkte." Das liegt vermutlich daran, daß Chow in einem gänzlich anderen Kulturkreis aufgewachsen ist, der auch seine einzigartige Lebensphilosophie geprägt hat. Chow lebt ein zutiefst spirituelles Dasein und glaubt daran, sein tägliches Leben in Ehren zu halten.

Oft wurde Chow von der Crew beobachtet, wie er chinesische Räucherstäbchen auf dem Parkplatz ansteckte, um den Filmset und seine Crew zu schützen und mit positiver Energie zu stärken. Seine erste Handlung am Beginn eines Arbeitstages war es stets, alle Mitglieder des Teams mit Handschlag zu begrüßen und sie daran zu erinnern, daß sie seine Chefs seien, ohne deren Hilfe und Unterstützung er seine Aufgaben niemals erfüllen würde können. Man braucht nicht zu betonen, daß die Stimmung am Set aufgrund dieser Einstellung und pausenlosen Ermutigung überaus positiv war.

Mira Sorvino unterscheidet sich in ihrer Herangehensweise grundlegend von ihrem asiatischen Kollegen. Während Chow meditiert, um sich auf seine Szenen vorzubereiten, macht sich die Oscar-Gewinnerin in ihrem Wohnwagen mit Übungseinheiten am Sandsack und lauten Schreien heiß auf ihre Rolle. "Da sie bisher nur in Amerika gearbeitet hat, ist Miras Herangehensweise an ihre Arbeit entsprechend aggressiver", erklärt Fuqua.

Und die Schauspielerin merkt an: "Ich wollte eine Rolle in einem Film, die mich körperlich mehr herausfordert als alles andere, was ich bisher gemacht habe. All die Action in THE REPLACEMENT KILLERS erinnerte mich an meine Kindheit, als ich ausgelassen in unserem Hinterhof herumtollte."

Um optimal auf seine Rolle in THE REPLACEMENT KILLERS vorbereitet zu sein, arbeitete Chow hart an seinem Englisch. Obwohl seine Kenntnisse der Sprache solide waren, wollte er sicherstellen, daß seine Aussprache im Film ungezwungen wirkte. Die Sprachtrainerin Judi Dickerson reiste in Chows Heimat Hongkong, um den Schauspieler in drei intensiven Wochen an den amerikanischen Sprachrhythmus zu gewöhnen.

Dickerson erläutert: "Im kantonesischen Dialekt spricht man die Buchstaben "l", "th", "w", "f" und "r" nicht aus. Sprachlich stellte das eine ungemeine Herausforderung für Chow Yun-Fat dar." Chow mußte seine Sprechmuskeln neu trainieren und seine Sprechgeschwindigkeit vom Stakkato seiner Muttersprache auf die ruhige amerikanische Intonation verlangsamen. Dickerson fährt fort: "Yun-Fat hatte immer eine Liste von Worten bei sich, die ihm gefielen, und fragte mich ohne Unterlaß, was sie bedeuteten. Sein Einsatz und Fleiß als Schüler sind vorbildlich, und seine Neugier ist ein Faß ohne Boden."

Weil er noch nie bei Dreharbeiten in Amerika vor Ort gewesen war, mußte sich Chow auch an die Behandlung gewöhnen, die man Stars in Hollywood angedeihen läßt. Humorvoll merkt er an: "Mein Wohnwagen ist größer als mein Haus in Hongkong." Als er die üppigen Mahlzeiten in den Drehpausen sah, lachte er, daß er bei seinen Filmen in China und Hongkong froh sein konnte, wenn eine Schüssel voller Reis für ihn abfiel.


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