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Der Soldat James Ryan

Schlachtpläne


Szene

Die Rekonstruktion der riesigen D-Day Landung am Strand von Omaha war vielleicht die größte Herausforderung, vor der Spielberg und sein Team standen.

Zunächst mußte ein geeigneter Drehort gefunden werden. Der Strand, an dem die Invasion stattfand, ist heute nicht nur ein geschütztes historisches Denkmal, sondern hat sich inzwischen auch zu sehr verändert. Wochenlang begleitete Produktionsdesigner Tom Sanders die Location Scouts zu einer Vielzahl von Stränden in Frankreich, England und Irland. In Irland schließlich fand man einen perfekten Strandabschnitt, der dem Original in der Normandie täuschend ähnlich war, angefangen von der Farbe des Sandes bis hin zum Blick auf die windumtosten Klippen an der Küste.

Dann verwandelten Sanders und sein Team die irische Küste in die deutsche Festung in der Normandie, mitsamt aller Abwehreinrichtungen. Am Strand errichteten sie eine niedrige Mauer aus Steinen und Sand mit Stacheldraht obendrauf. Auf den Klippen bauten sie Bunker-Festungen, von denen aus die Deutschen ihr tödliches MG-Feuer führten.

Eine der schwierigeren Aufgaben für Produzent Ian Bryce war es, einige der noch existierenden Landungseinrichtungen des Zweiten Weltkrieges, die sogenannten Higgins Boote, aufzutreiben. "Panzer und andere Fahrzeuge gab es reichlich, aber wir mußten auf der ganzen Welt nach Landungsbooten suchen. Einige entdeckte man in England, zwei in Schottland, aber interessanterweise fanden wir die meisten im kalifornischen Palm Springs", erinnert sich Bryce. Die Landungsboote wurden dann nach England verschifft und für die Invasionsszenen entsprechend hergerichtet.

Bei einer Invasion bedarf es einer entsprechend großen Anzahl an bewaffneten Einheiten, und wenn man die braucht, wendet man sich am besten ans Militär. Für die D-Day-Szene stellte uns die irische Armee 750 Statisten zur Verfügung, von denen viele schon Filmveteranen sind, haben sie doch bereits an Mel Gibsons Braveheart mitgearbeitet."

Die Verpflegung und Einkleidung so vieler Statisten wäre ein logistischer Alptraum, gäbe es da nicht ein System, das sich "die Würstchenmaschine" nennt, und das ursprünglich von Mitproduzent Kevin De La Noy während seiner Mitarbeit an "Braveheart" perfektioniert wurde. Die Statisten wurden in fünfzehn Gruppen zu je 50 aufgeteilt, die dann in wechselnder Reihenfolge Essen bekamen, eingekleidet und geschminkt wurden. Am Ende eines Tages durchlief jede Gruppe das System in umgekehrter Reihenfolge. Es funktionierte wie die sprichwörtliche gut geölte Maschine.

Von den Uniformen aus dem Zweiten Weltkrieg existieren heute eigentlich überhaupt keine mehr, daher mußte Kostümdesignerin Joanna Johnston über 3000 authentische Uniformen der damaligen Zeit völlig neu fertigen lassen, für die Hauptdarsteller sowie für die Statisten. Johnston machte auch die Firma ausfindig, die die Stiefel der amerikanischen Truppen seinerzeit hergestellt hatte, und ließ 2000 Paare nach demselben Muster anfertigen. Danach mußten alle Uniformen und Stiefel einen Alterungsprozeß durchlaufen, damit sie ausreichend getragen aussahen.

Obwohl ihr der militärische Stil des Films keine allzu große kreative Freiheit ließ, fand Johnston Wege, die besonderen Charaktere der einzelnen Hauptfiguren in ihren Uniformen widerzuspiegeln. So drückt sich beispielsweise Captain Millers Selbstschutz in seiner massiven Uniformweste aus und darin, daß er seinen Helm tief bis über die Augen zieht. Reibens Uniform ist die unordentlichste, denn er bricht gerne die Regeln und schwimmt gegen den Strom, während Jacksons Uniform einen Soldaten zeigt, der immer fertig bewaffnet und kampfbereit ist. Und Upham, der ja noch in keinem Kampf gewesen ist, sieht zu Beginn sehr ordentlich aus, und bekommt erst allmählich ein kampferprobtes Aussehen.

In jedem Kriegsfilm sind Waffen ein wichtiger Bestandteil der Uniform eines Soldaten. Simon Atherton, zuständig für die Waffenausstattung, brauchte drei Monate, um die 2000 für die Produktion benötigten Waffen zu beschaffen oder herzustellen. Atherton und sein Team waren auch zuständig für die tägliche Inspektion jeder Waffe nach Sand und Schmutz, was zu Behinderungen im Lauf führen und die Waffen unsicher machen kann.

Sicherheit stand für Spielberg und sein gesamtes Produktionsteam an vorderster Stelle. Unter diesem Gesichtspunkt arbeitet Special Effects Supervisor Neil Corbould eng mit dem Regisseur und dem Stunt-Coordinator Simon Crane zusammen, um die genaue Plazierung der Schauspieler und Stuntleute im Hinblick auf die geplanten Explosionen festzulegen. Sie verbrachten Wochen damit, Sprengkörper zu testen und mit den Leuten zu üben, um die Sicherheit aller sicherzustellen. "Steven ist sehr sicherheitsbewußt", merkt Corbould an. "Er forderte Simon und mich auf, ihm zu sagen, wenn wir etwas für unsicher hielten, und änderte anstandslos die Einstellung oder machte was immer notwendig war, um die Sicherheit zu gewährleisten."


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