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Scream 2

Regie: Wes Craven


Szene Szene

Neben George Romero und Dario Argento ist Wes Craven unbestritten der wichtigste Filmemacher, der sich mit Leib und Seele dem modernen Horror-Thriller verschrieben hat. Auf sein Konto gingen in den letzten 26 Jahren eine Reihe unbestrittener Genreklassiker, von denen vermutlich A Nightmare On Elm Street ("Nightmare - Mörderische Träume") aus dem Jahr 1984 der erfolgreichste und einflußreichste ist: Immerhin brachte es die Saga des Traummonsters Freddie Krueger, die Craven zum mehrfachen Millionär machte, auf insgesamt sechs Fortsetzungen. Jason Voorhees aus Friday the 13th ist der einzige moderne Schocker, der mehr Filmeinsätze vorweisen kann.

Die Risse in den Vorstadtfassaden des Bürgertums und die latente Gewaltbereitschaft des Mittelstandes sind von jeher das Thema der Filme von Wes Craven. Der studierte Anglist, Psychologe und Philosoph schafft es immer wieder, dieses Thema visionär zu spannenden, unterhaltsamen und zumeist unvergeßlichen Thrillern zu verarbeiten, die das Blut von mittlerweilen mehreren Generationen von Filmfans zum Stocken gebracht haben.

Craven wurde am 2. August 1939 in Cleveland, Ohio geboren. Zunächst hatte der streng baptistisch erzogene Craven nicht viel mit Film im Sinn. Nach dem Abschluß seines Studiums arbeitete er als Sozialkunde-Dozent an der John Hopkins University in Baltimore. Studenten von ihm realisierten einen Amateurfilm und weckten Cravens Interesse am bewegten Bild. Er zog daraufhin nach New York und besuchte eine Dokumentarfilmschule, während er sich mit Taxifahren über Wasser hielt.

Craven schloß Freundschaft mit Sean S. Cunningham, der später die Friday the 13th-Reihe aus der Taufe hob, und stellte mit ihm den Pornofilm Together her, um The Last House on the Left ("Das letzte Haus links") finanzieren können, ein kompromißloses Projekt, das lose auf Bergmans Jungfrukaellan ("Die Jungfrauenquelle") basierte, bei seiner Veröffentlichung einen Skandal heraufbeschwor und heute als einer der wichtigsten und besten Filme seines Genres zählt.

Fünf Jahre sollte es dauern, bis Wes Craven mit seiner zweiten Regiearbeit The Hills Have Eyes ("Der Hügel der blutigen Augen") einen weiteren Meilenstein vorlegte, der zynisch an der heiligen Institution der amerikanischen Familie kratzte und damit eines der Leitmotive von Cravens weiterer Arbeit vorgab.

Als Craven das Slashergenre 1984 mit A Nightmare On Elm Street revolutionierte und mit Freddy Krueger eine Ikone der modernen Popkultur schuf, war er neben George Romero bereits der wichtigste Horrorregisseur Amerikas. Zehn Jahre später setzte er mit Wes Craven's New Nightmare ("Freddy's New Nightmare") eigenhändig einen Schlußpunkt.

Craven, der in Filmen wie The Serpent and the Rainbow ("Die Schlange im Regenbogen"), SHOCKER oder The People Under the Stairs ("Das Haus der Vergessenen") immer wieder sein unverkennbares Talent aufblitzen ließ, konnte da noch nicht ahnen, daß er seinem geliebten, aber gemeinhin totgeglaubten Genre mit Scream nur zwei Jahre später erneut eine Frischzellenkur von ungeahnten Ausmaßen verpassen würde. Wie die Nlghtmare-Reihe avancierte auch Scream zum popkulturellen Phänomen, das eine flutwellenartige Renaissance dieses Genres zur Folge hatte.

Auch beim dritten und vorerst letzten Teil der Saga, an dessen Drehbuch Kevin Williamson gegenwärtig arbeitet, soll wieder Wes Craven hinter der Kamera stehen. Mit Fiddlefest will er aber auch erstmals in seiner Karriere als Regisseur einen Film außerhalb des Thrillergenres herstellen: Die Geschichte basiert auf einer einfühlsamen Dokumentation, die von einer Geigenlehrerin in Harlem handelt und im vergangenen Jahr mit einem Oscar ausgezeichnet wurde. Außerdem schreibt Craven gerade an seinem ersten Roman.


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