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Die Rote Violine
Dreharbeiten
Cremona
Die Odyssee der "Roten Violine'' erstreckt sich über
einen Zeitraum von 300 Jahren. Sie beginnt im Italien des 17.
Jahrhunderts in der Werkstatt von Nicolo Bussotti (Carlo Cecchi),
dem genialen Geigenbauer.
Die Stadt Cremona wurde nicht nur wegen ihrer Altertümlichkeit
und optischen Schönheit ausgewählt, sondern auch, weil
dort die größten Geigenbauer zu Hause waren: Nicolo
Amati, Giuseppe Guarneri und natürlich Antonio Stradivari.
Diese drei Meister dienten gleichermaßen der Figur des
Nicolo Bussotti als Vorbild.
Um sich aber von der Last historischer Fakten zu befreien, entschieden
sich die Filmemacher für einen fiktiven Maestro. Produzent
Niv Fichman führt aus: "Aber natürlich ist die
Russotti-Geige in unserer Geschichte viel wertvoller als die
anderen Instrumente und erzielt sogar einen höheren Preis
als die Stradivari..."
"In mancherlei Hinsicht war der Dreh in Cremona am schönsten,"
erzählt Girard. "Gelungen im Hinblick auf die Qualität
der Besetzung, der Crew, des Weins und des italienischen Essens.
Für unseren Co-Produzenten Mikado stand viel auf dem Spiel,
und sie schufen uns 50 etwas wie ein zweites Zuhause. Die Stadt
selbst atmet Violinen: die Komparsen etwa in Bussottis Werkstatt
waren richtige Geigenbauer. Das gab eine unglaubliche
Authentizität."
Vorbereitungen für China
Gegen Ende der Dreharbeiten in England traf Produzent Niv Fichman
am Set ein mit der Erlaubnis der chinesischen Behörden,
die Episode in Shanghai filmen zu dürfen. Die Erleichterung
bei allen war greifbar. Die entsprechende Crew sollte in fünf
Tagen abreisen. Fichman war fünfmal nach China gereist,
einmal in Begleitung von Co-Autor Don McKellar, um über
Änderungen am Skript zu verhandeln.
"Im Endeffekt konnten wir fast alles drehen, was wir ursprünglich
wollten," erzählt Girard. "Es gab viele Diskussionen
über das Skript, aber mit viel Geduld und hin und wieder
einer kleinen Dialogänderung verloren wir nichts."
"Ich glaube, die Behörden waren beeindruckt von unserer
Hartnäckigkeit," sagt Niv Fichman. "Sie vertraten
den Standpunkt, daß die Geschichte der Roten Violine 300
Jahre zurückgeht, die chinesische Geschichte aber über
3000 Jahre alt sei. Warum mußten wir die Geige ausgerechnet
in diese Epoche chinesischer Kultur bringen? Wir argumentierten,
daß der Film Fiktion sei und daß die Kulturrevolution
uns einen leicht zugänglichen historischen Kontext für
den Höhepunkt in der Handlung liefert. Wir brauchten einen
Zusammenhang, der uns eine glaubhafte Gefahr für westliche
Musikinstrumente lieferte. Sie schrieben uns einen Brief, daß
die Kulturrevolution vorbei sei und selbst ihre eigenen Regisseure
kein Interesse mehr an dem Thema zeigten. Aber mit der Zeit verstanden
sie, daß wir keine subversiven Elemente waren und keine
Szenen einschmuggeln würden, die die Regierung schlecht
aussehen lassen. Von da an waren wir okay. Das Schlüsselwort
hieß Vertrauen."
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