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Hinter dem Horizont - Das Ende ist nur der Anfang

Regie: Vincent Ward


Szene Szene

Wichtige Impulse für das Kino gingen in den letzten Jahren verstärkt von neuseeländischen Filmemacherinnen und Filmemachern wie Jane Campion, Peter Jackson oder Lee Tamahori aus, die mit so innovativen Arbeiten wie The Piano (Das Piano, 1993), Heavenly Creatures (1994) oder Once Were Warriors (Die letzte Kriegerin, 1994) international Aufsehen erregten und auf den großen Festivals zahlreiche wichtige Preise abräumten.

Auch ihr Landsmann Vincent Ward, Jahrgang 1956, gehört zu dieser Gruppe begabter junger Regisseure, selbst wenn sein Bekanntheitsgrad noch hinter dem der bereits genannten Personen etwas zurücksteht. Dieser Umstand dürfte sich jedoch dank seines jüngsten Werkes Hinter dem Horizont - Das Ende ist nur der Anfang (orig. What Dreams may come, 1998), das eine eigenständige und völlig neue Bildsprache entwickelt, schlagartig ändern.

Das Thema der Entfremdung und Entwurzelung sowie die damit verbundene Problematik der Vernichtung gewachsener kultureller Vielfalt durch einen agressiven, konsumorientierten und zunehmend unmenschlichen Einheitsentwurf ziehen sich wie ein roter Faden durch Wards bisheriges Werk.

Ob es sich um das verwaiste Mädchen aus Vigil (1984), den Navigator mit dem zweiten Gesicht aus The Navigator: A Medieval Odyssey (Der Navigator, 1988) oder auch um den Eskimo aus Map Of The Human Heart (Flucht aus dem Eis, 1993) handelt, sie alle werden mit Gewalt aus ihrer vertrauten Umgebung gerissen und sind vor das schwierige Problem gestellt, sich anderswo, in der Fremde, die oft mehr Kälte ausstrahlt als die arktische Heimat des erwähnten Polarbewohners, neu einzurichten und zurechtzufinden.

Vincent Ward begleitet seine Protagonisten auf ihren Reisen ins Ungewisse durch poetische, oft ans Halluzinatorische grenzende Bildwelten, die den eigentümlich fremden Blick dieser Menschen bewahren und nun uns das scheinbar so Vertraute fremd erscheinen lassen. Für Hinter dem Horizont - Das Ende ist nur der Anfang bediente sich Vincent Ward erstmals einer Drehbuchvorlage, die nicht aus seiner eigenen Feder stammt; doch auch diese moderne Version der klassischen Orpheus-Sage bleibt seinen bisherigen Themen treu.


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