Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Hinter dem Horizont - Das Ende ist nur der Anfang

Über die Dreharbeiten


Szene

Die Dreharbeiten begannen Ende Juli 1997 im Glacier National Park in Montana und endeten 75 Tage später in der Gegend um die Bucht von San Francisco. "Am Anfang versuchten wir auszutüfteln, wo wir diese immensen Panoramen herbekommen konnten", erinnert sich Coproduzent Alan Blomquist. "Ein paar davon haben wir im Computer erzeugt, aber viele wurden mit der Kamera aufgenommen."

Die Innenaufnahmen entstanden auf dem Gelände des Treasure Island in San Francisco Dort wurden gigantische Bauten in riesigen, leeren Hangars errichtet, die größer sind als die meisten Studios in Los Angeles. Ein 80.000 Liter fassendes Wasserbecken bildete das Kernstück der mehrstöckigen Kulissen, die wie auf einer Opernbühne für jeden Akt gewechselt wurden.

Szene Mit Dutzenden von Helfern setzte Produktionsdesigner Eugenio Zanetti Chris' gemaltes Jenseits nach Vincent Wards Vorstellungen um. Nach seinem Tod erwacht Chris in einem Beet aus gemalten Blumen, deren Blütenblätter sich im Wind bewegen. "Der gesamte zweite Akt spielt mehr oder weniger in diesem Gemälde", erklärt Zanetti. "Er macht den Zuschauer mit einigen wichtigen, klassischen Bildern von der 'anderen Seite' vertraut, hilft uns aber auch, eine Grundstimmung zu erzeugen. Danach machen wir uns von diesen Bildern frei und gehen noch weiter."

So wie alle Bilder in Chris' Jenseits ihre Wurzeln im richtigen Leben haben, so ist auch die Welt seiner Tochter Marie dem Spielzeugtheater nachempfunden, das ihre Mutter einst für sie gebaut hatte. Chris' alptraumhafte Erinnerung an die ungelösten Probleme mit seinem Sohn kreist - in Anlehnung an die Spielzeugmodelle des Jungen - um einen Schiffsfriedhof, ein altes Schlachtfeld voller sterbender Soldaten und einen Flugzeugträger.

Ein vierhundert Meter langer Flugzeugträger im Mare Island Naval Shipyard wurde für die Friedhofsszene in den Eingang zur Unterwelt umgestaltet. Dies erwies sich als großartiger Hintergrund für das furchterregende Meer von leidenden Gesichtern und das Gewimmel der Höllenbewohner, die sich an Chris klammern, als er in die Höllenkathedrale hinabsteigt und auf Annies verfallenes Haus stößt.

Malerei

Szene Die Inspiration für den gesuchten Malstil fand Ward in den Werken von Monet, van Gogh, Maxfield Parrish und des deutschen Romantikers Caspar David Friedrich. "Die deutschen Romantiker haben mich fasziniert, weil sie glaubten, daß die Natur stärker ist als der Mensch", erklärt Ward. "In ihren Bildern ist das Paradies nicht als zahme Idylle dargestellt. Es ist ein Ort mit tosendem Wind und sturmgebeugten Bäumen, steilen Bergen und Nebel, unglaublich schön und gleichzeitig vollkommen verlassen. Vor allem bei Friedrich ist das so."

Nachdem das Drehbuch fertiggestellt war, begannen Ward, Zanetti und der Art Director Thomas Voth damit, ein Team zusammenzustellen. Künstlern aus aller Welt beauftragten sie damit, Bilder von Himmel und Hölle zu malen.

Der Künstler Stephen Hannock traf genau die Atmosphäre, die sich Vincent Ward für Annies Gemälde vorstellte. Hannocks Bilder bestehen aus vielen übereinandergelegten Farbschichten, die er dann abschleift und poliert, so daß das ursprüngliche Gemälde eine glänzende Oberfläche erhält, die den Eindruck großer Leuchtkraft vermittelt. "Als würden sich Hinterglasmalerei und die Ölgemälde des neunzehnten Jahrhunderts verbinden", so beschreibt Ward den einzigartigen Stil der Bilder.

"Die Wahrnehmung wird in neue Bahnen gelenkt, weil sich der Eindruck feuchter, viskoser Ölgemälde mit bewegten Bildern verbindet und Erwartung und Umsetzung kollidieren." Zweijährige Experimente, die Computeranimation und Malerei miteinander kombinierten, ermöglichten diesen Effekt. Hannock ergänzt: "Jeder italienische Renaissancemaler, wie zum Beispiel Da Vinci, würde die Gelegenheit beim Schopf ergreifen, ein Gemälde zu bereisen. Wir haben eine subjektive Landschaft vorgegeben, damit das Publikum seine eigene Phantasie benutzen kann."

Wie bei allen Sets des Films haben auch in den Landschaften die Farben große Bedeutung. Dazu Art Director Jim Dultz: "Die Hölle ist farblos. Der Himmel ist bunt und voller Leidenschaft."

Vinvent Ward kam auf die Idee, für Chris' Himmelswelt das Blau der Jacarandabäume zu benutzen. "Diese Farbe taucht überall im Film auf', sagt der Neuseeländer, der zum ersten Mal Jacarandabäume zu Gesicht bekam, als er einmal im Frühling nach Los Angeles kam. Er benutzte das Blau ihrer Blüten nicht nur für die Kulissen und Landschaften, sondern auch für die Kostüme.

"Wir haben darüber Witze gemacht und uns schon alle in Jacarandabäume verpackt gesehen. Aber ich finde es sehr gelungen. Es strahlt große Freude aus." Das Blau findet sich auch in vielen der von Yvonne Blake entworfenen, teils historischen, teils zeitgenössischen, teils phantastischen Kostümen wieder. "Wir haben uns von den Bildern der Expressionisten inspirieren lassen", sagt sie. "Es gibt keine einheitliche Garderobe. In der Bibliothek habe ich Petrol- und Türkistöne benutzt, und Schwarz und Grün.

In Maries Welt tragen alle Bernstein-, Gold- und Gelbtöne. In der Hölle ist alles schwarz, grau und weiß, mit Lehm und Schlamm bedeckt, so daß sie einen monochromen Eindruck macht, aber auch etwas von einem Gemälde hat."


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]