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Widows - Erst die Ehe, dann das Vergnügen


Produktionsnotizen

Ein Film wie ein Sommertag mit einem Gewitterschauer. Alles ist hell, klar und freundlich, plötzlich ziehen dunkle Wolken auf, es kracht, blitzt und donnert gewaltig - bis am Horizont wieder erste lichte Flecken auftauchen....

Der Film ist leicht und schwer, hell und dunkel, er schwankt zwischen lustig und traurig: eine Schwarze Komödie. Wenn man morgens gut in den Tag kommt, weiß man noch nicht, in welcher Verfassung man abends sein wird.

Die Echtheit der Gefühle ist da, die Authentizität der Charaktere, die Stimmungen wie aus dem Leben gegriffen. Der Gute (Martin Benrath) stirbt, das Arschloch (Uwe Ochsenknecht) darf weiterleben, die Frau verzeiht ihm. Uns allen passiert das, immer wieder. Und: Wir fallen immer wieder auf die gleichen Typen herein, die gleichen Maschen, die gleichen Strickmuster.

Doch auch das gibt es: Vince (Heino Ferch), der Künstler-Macho, der Frauenheld, der coole Erotiker, hat am Ende eine Wandlung durchgemacht. Und Elisabeth (Katja Flint) geht doch nicht auf ihn ein, das ist gut so, sie ist stark. Maria (Ornella Muti) hat keine (gängige) Moral, doch das nimmt man ihr nicht übel. Molly (Eva Mattes) ist einfach zu gut für diese Welt. Doch auch das verzeiht man ihr...

Ein Film über die Verschiedenartigkeit und Gleichzeitigkeit der Ereignisse im Leben dreier Frauen. Sie sind sich nahe - und doch ist jede für sich, denkt, fühlt, entscheidet für sich allein. Die Frauen reden nicht, sie handeln. Kein Beziehungsgequatsche. Kein Film, in dem die Männer dumm dastehen. Jeder ist gefangen in seiner Rolle. Ganz für sich allein - und doch alle zusammen.

Gedreht wurde in und um München, die Stadt, in der die Regisseurin auch zu Hause ist. Die Wohnung von Molly und Erich Dollinger entstand in einem Maleratelier in Schwabing. Vieles mußte nach- und umgebaut werden, doch man wollte keine cleane Studioatmosphäre: Das sympathisch-chaotische Feeling der Stadtmenschen mit Kindern und Mini-Garten paßt in diesen Stadtteil wie in keinen anderen. Die gewachsene Eleganz der Bernsdorf-Wohnung mit ihrem gediegenen Flair fand ihre Entsprechung in Bogenhausens Prinzregentenstraße, wahrend das Yuppie- Ambiente und der modisch-kühle Schick der Sommers sein Zuhause im Schlachthofviertel hatte.

Nach 37 Drehtagen war das 5,8 Millionen Mark teure Projekt "im Kasten". Keine Mühe hatte man gescheut, um die Authentizität unter allen Lebens- und Drehbedingungen zu wahren. Dazu gehörte auch Learning by doing: Um die exzessive Lach- und Trinksequenz, in der die drei Frauen langsam aber sicher einen gewissen Alkoholpegel erklimmen, wirklich realistisch umsetzen zu können, verordnete die Produzentin der Regisseurin ein besonderes Rollenstudium.

Sherry Hormann: "Ich war noch nie betrunken. Ich hab das einfach nie hingekriegt, weil mir immer gleich schlecht wird. Aber Kirsten sagte, um die Szene drehen zu können, mußt du wenigstens einmal richtig betrunken gewesen sein. Also sind wir beide losgezogen. Ich werde nie vergessen, wie ich nachher mit meinem Fahrrad über die Trambahnschienen gefahren bin, immer hin und her, und gedacht habe, wenn du da reinkommst, haut's dich hin... Aber ich hatte kapiert, wie die Szene zu inszenieren ist."


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