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Alegria


Produktionsnotizen

Szene Bereits in der Dokumentation "ALEGRíA: The Truth of Illusion" von Produzentin Helene Dufresne thematisiert, wird ALEGRíA in der Filmfassung von Regisseur Franco Dragone nun um soziale Subtexte und Reflektionen erweitert, von denen die Show ursprünglich inspiriert war, die aber in der Aufführung nicht explizit zur Visualisierung gelangten.

"Der Film mag unschuldig anmuten", sagt Dragone, "doch er besitzt mehrere Ebenen. Ganz besonders wollte ich eine Parabel kreieren, die auf das andauernde Schicksal von über 250 Millionen Kindern auf der Welt verweist, die zur Arbeit unter fürchterlichen Umständen gezwungen sind und keine Lobby haben. Dieser Idee wird durch die Figur des Momo Ausdruck verliehen, der einen einsamen und tapferen Kampf gegen den ausbeuterischen Blumenhändler Marcello führt. Ich hoffe als Filmemacher, den Zuschauern also nicht nur ein Abenteuer zu bieten, sondern sie auch berühren zu können."

Co-Autor und Produzent Rudy Barichello sekundiert: "Auf den ersten Blick erzählt ALEGRíA eine Liebesgeschichte, doch auf tieferem Level ist der Film eine Allegorie auf das Leid der Millionen von Kinder, die hungern müssen und nie die Chance haben, wirklich Kinder zu sein. So ist ALEGRíA ein Aufschrei im Sinne all jener, denen ihr Selbstbewußtsein geraubt wurde und die sich einsam und schwach in der Welt fühlen. Wir mochten ihnen zeigen, daß sie nicht vergessen sind und mit unserer Fabel an ihre Herzen, an ihren Mut appellieren."

Die Kombination von Visualität, Emotionalität und Tiefgründigkeit machte es relativ einfach, für das ALEGRlA-Projekt Finanziers und talentierte Mitspieler zu finden. Um es mit Co-Produzent Stephane Reichel zu sagen: "Der Film erinnerte mich daran, warum ich ursprünglich überhaupt in dieser Branche begonnen habe." Die Finanzierung der kanadisch-französisch-niederländischen Co-Produktion setzt sich aus Mitteln der Firmen Lampo Di Vita Films in Montreal, Mainstream in Paris sowie Egmond in Amsterdam zusammen.

Besetzung

Szene In Sachen Besetzung schrieben Dragone und Barichello den Part des desillusionierten Pantomimen Bazinet spezifisch für René Bazinet, der beim Cirque du Soleil vier Jahre in "Saltimbanco" tourte. "Die Rolle war maßgeschneidert für mich", meint Kinodebütant Bazinet, "denn ich war schließlich für neun Jahre ein Straßenartist in Paris."

Adäquat auch, daß die Rolle in vielerlei Hinsicht eine Hommage an Marcel Carnes legendären Film "Les Enfants du Paradis" ("Die Kinder des Olymp") ist, in dem sich ein vom großen französischen Künstler Jean-Louis Barrault gespielter Pantomime bittersüß verliebt. Adäquat, weil sich in ALEGRíA ein Echo dieser Liebesgeschichte findet und Bazinet "Les Enfants du Paradis" nicht weniger als neunzehn Mal gesehen hat.

Ähnliche Bezüge zur Filmgeschichte ließen sich mühelos im Antlitz der Giulietta-Darstellerin Julie Cox finden, die bei einem ALEGRíA-Casting in London entdeckt wurde. "Julie besitzt ungeheure Verletzlichkeit und anrührende Schönheit", erinnert Dragone, "und ich wußte sofort, daß sie unsere Giulietta ist."

Die Schauspielerin selbst sagt über ihren Einsatz: "Dies war das erste Script seit langer Zeit, das meines Erachtens eine originäre Stimme und eine kreative Vision besaß. Meine Figur lebt zunächst ein abgeschirmtes Zirkusleben und erst durch das Treffen mit Frac wird ihre Neugier auf die Außenwelt genährt."

Giuliettas Vater Fleur wird von Theater- und Filmveteran Frank Langella dargestellt, der seinen Part wie folgt charakterisiert: "Fleur ist ein Mann mit zwei Gesichtern. Das des Narren präsentiert er auf der Bühne, wo er dem Publikum zuwinkt - und das des Weisen kennen nur seine Mitarbeiter und seine Tochter, der er ein fürsorglicher Vater ist."

Mit dem Cirque du Soleil war Langella vor dem Projekt durch seine Kinder vertraut, denen er Karten besorgt hatte, wann immer der Trupp im Großraum New York gastierte. Er selbst hatte noch keine Vorstellung gesehen - "und insofern war ich auch ahnungslos, was ich versäumt hatte, denn als mich Franco Dragone in eine Aufführung lud, konnte er sich auch prompt meines Mitwirkens im Film gewiß sein. Als Theater- und als Filmmann war es wahnsinnig reizvoll, in einer Mischung aus beiden Kunstformen vor die Kamera zu treten." Des weiteren überzeugte Dragone den Schauspieler mit achtminütigem Bildmaterial, das er noch vor den ALEGRíA-Dreharbeiten inszeniert hatte. Langella: "Franco hat seine persönliche Vision und eine singuläre Vorstellungskraft."

Abgerundet wird das ALEGRíA-Ensemble durch den britischen Autor/Schauspieler Heathcote Williams, der über den Part des Bösewichtes Marcello lustigerweise sagt, daß "er auf dem kleinsten gemeinsamen Nenner eines Kapitalisten steht und in seinem Mikrokosmos alles repräsentiert, was schlecht in der Welt ist und sieben Todsünden für den Preis von einer liefern kann."

Der Junge Momo schließlich wurde nach wochenlangen Castings beiderseits des Atlantik mit dem neunjährigen Clipper Miano besetzt, der zuvor bereits in "Fräulein Smillas Gespür für Schnee" agierte. Über diese Hauptdarsteller hinaus sind in ALEGRíA vornehmlich fünfzig Artisten des Cirque du Soleil zu bewundern, die ihre Rollen aus den Manegeninszenierungen übernehmen. Unter ihnen Yuri, Dima und Sergei, drei klasse Clowns aus Rußland, von denen Sergei tatsächlich stumm ist und sich am Set mit Julie Cox per Zeichensprache verständigte, die die Britin eigens erlernte.


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