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Spike Lee's Spiel Des Lebens
Regie, Produktion, Drehbuch: Spike Lee
Spike Lee ist einer der wichtigsten und einflußreichsten
Filmemacher der letzten zehn Jahre. Mit seinem Spielfilmdebüt
She's Gotta Have It (1986) und vor allem seinem Meisterwerk
Do The Right Thing (1989) begründete er das New
Black Cinema, die erste bedeutende afroamerikanische Filmbewegung
seit den Tagen der "Blaxploitation" in den frühen
siebziger Jahren.
Lees Filme sind leidenschaftlich, originell, innovativ und kontrovers:
Do The Right Thing gab gemeinsam mit den Platten von
Public Enemy den Startschuß zur Neupolitisierung der schwarzen
Kulturszene und löste eine anhaltende Debatte über
das neue schwarze Selbstbewußtsein in den USA aus. Mit
Malcolm X (1992) setzte er drei Jahre später allen
Widerständen zum Trotz dem vermutlich wichtigsten und radikalsten
schwarzen Anführer ein episches Denkmal. Und mit Clockers
war Lee 1995 der erste schwarze Wortführer, der der Gangsta-Rap-Szene
in die Parade fuhr und den eskalierenden Waffenwahn mit schonungsloser
Selbstkritik anprangerte.
Spike Lee wurde am 20. März 1957 in Atlanta, Georgia geboren.
Er studierte in Brooklyn am Morhouse College. Sein Studium an
der Tisch School of Arts der NYU schloß er als Master of
Fine Arts im Fach Filmproduktion ab. Auf seinen Uni-Übungsfilm
Joe's Bed-stuy Barbershop: We Cut Heads, in dem bereits
sein unkonventioneller und plakativer Umgang mit der Kamera auffiel,
folgte 1986 das bemerkenswerte Spielfilmdebüt She's
Gotta Have It, das Lee als erfindungsreichen Visionär
auswies. Der Film feierte auch in deutschen Kinos beachtliche
Erfolge.
Nach School Daze (1988), einer humorvollen Betrachtung
des Schulwesens in den USA, folgte 1989 Do The Right Thing,
ein flammendes Statement für schwarze Selbstbestimmung,
das zum Kampf gegen die weiße Macht aufrief. In Mo'
Better Blues (1990) - ursprünglicher Titel: "A
Love Supreme", nach John Coltranes Meisterwerk - huldigte
Lee dem Jazz und in Jungle Fever (1991) diskutierte
er die Unmöglichkeit des Funktionierens von schwarz-weißen
Beziehungen.
Dem aufwendigen Malcolm X (1992) ließ Lee die
autobiografisch gefärbte Reminiszenz Crooklyn (1994)
folgen. Und auf die harten Wahrheiten von Clockers (1995)
folgten der verspieltere Girl 6 (1996), das von echter
Anteilnahme und großer Dringlichkeit geprägte halb
dokumentarische Drama Get On The Bus (1996) und die
Oscar-nominierte Dokumentation 4 Little Girls (1994).
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