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Hi-Lo Country
Casting, Drehorte, Musik
Casting
Für die Besetzung des Films wurde Victoria Thomas engagiert,
die schon mit Stephen Frears bei The Grifters
(Grifters, 1990) zusammengearbeitet hatte. Als erster
wurde Billy Crudup unter Vertrag genommen, den die Filmemacher
in New York auf der Bühne gesehen hatten. "Billy ist
ein sehr ernsthafter, talentierter Schauspieler, der seine Rollen
sehr gut ausarbeitet," beschreibt Frears seinen Hauptdarsteller.
"Er bereitet sich ausgesprochen gründlich vor. Seine
Darstellung des Billy ist sehr ergreifend. Man kann dessen Gefühlslage
sehr gut nachempfinden."
Crudup selbst ergänzt: "Mich interessierte an dem
Film, daß er eine Geschichte über Menschen erzählt,
die Fehler machen, die ihre Überzeugungen links liegen lassen
und nur ihrer Lust und ihrer Eitelkeit folgen. Trotzdem schafft
es der Film, sie als liebenswerte Menschen darzustellen, die
ihr Bestes geben, um in einer Welt zurechtzukommen, die sich
sehr verändert."
Die Beziehung zwischen den beiden so unterschiedlichen Männern
ist für Crudup von zentraler Bedeutung: "Big Boy ist
in vieler Hinsicht die letzte Person, mit der Pete seine Zeit
verbringen will. Ihre Persönlichkeiten sind einfach total
gegensätzlich. Bemerkenswert ist jedoch, daß Pete
völlig unvorbereitet vor den Möglichkeiten steht, die
Big Boy ihm eröffnet. Big Boys Lebensphilosophie birgt eine
Freiheit, die Pete nie kannte und von der er verführt wird.
Außerdem findet er heraus, daß Liebe und Freundschaft
nicht immer zusammenpassen."
Nach nur einem Zusammentreffen in London war für Regisseur
Frears klar, daß er mit Woody Harrelson genau die richtige
Besetzung für die zentrale Rolle des Big Boy getroffen hat.
"Er überraschte mich," erinnert sich Frears, "denn
er war genauso wie viele der Cowboys, die ich in New Mexico getroffen
hatte. Er sieht ein bißchen wie sie aus und hat auch so
etwas rauhbeiniges. Ich war sofort überzeugt. Während
der Dreharbeiten erlebte ich ihn als wunderbar charmanten, begabten
Mann. Er ist sehr mutig, und er schert sich nicht darum, was
andere über ihn denken. Seine Darstellung ist sehr männlich
und trotzdem mit beeindruckender Zärtlichkeit und Leidenschaft
erfüllt."
Harrelson über seine Rolle im Film: "Vieles an Big
Boy finde ich in mir wieder. In ihm brodelt eine Menge Zorn und
Wut, die ich auch manchmal empfinde. Trotzdem ist er total loyal
zu seinen Freunden. Für einen Menschen, den er liebt, tut
er einfach alles. Big Boy hat ein sehr eigenes Moralverständnis,
das manchmal etwas fragwürdig wirkt, aber er folgt diesen
Regeln konsequent. Ich teile seine Lebensfreude und die Art,
wie er sie ohne Angst auslebt."
Für die Rolle der Mona - die Frau, die beide Männer
lieben - wurde Patricia Arquette ausgewählt. Frears charakterisiert
die Schauspielerin: "Sie ist eine sehr fröhliche, kluge
Frau, eine ganz erstaunliche Persönlichkeit. Obwohl sie
sich oft sehr jungenhaft gibt, übt sie eine ungeheure Macht
über Männer aus. Sie verkörpert Mona perfekt und
fügt der Romanfigur noch ihren eigenen Stil hinzu. Ich habe
mit schönen, talentierten Schauspielerinnen wie Annette
Bening und Michelle Pfeiffer zusammengearbeitet und einigermaßen
verstanden, wie ihre Ausstrahlung funktioniert. Bei Patricia
habe ich nicht die leiseste Ahnung, wie sie es macht, aber es
ist faszinierend."
Drehorte
Im Sommer 1997 zeigte Max Evans der Crew die Orte in New Mexico,
an denen sein Roman spielt. Harrelson, Crudup, Vargas und Darren
Burrows trainierten, wie man Viehherden treibt und das Lasso
schwingt. Santa Fe wurde zum Produktionszentrum erklärt.
Im Südosten Colorados, an der Grenze zu New Mexico, verwandelte
sich die Hauptstraße der Kleinstadt Pritchett in die Filmkulisse
für die Hauptstraße von Hi-Lo.
Der Schauspieler Jack Gammon, ein alter Freund von Max Evans,
hatte Pritchett schon vor Jahren entdeckt, als er versuchte,
den Roman auf eigene Faust zu verfilmen. Die Dreharbeiten von
HI-LO COUNTRY begannen am 23. September 1997 in Pritchett.
Der Großteil des Films wurde jedoch in New Mexico gedreht.
"Wir hatten sehr viel Glück mit den Drehorten,"
erinnert sich Frears. "Es gibt ganze Städte, die seit
fünfzig Jahren völlig unverändert sind."
Das Hi-Lo-Rodeo wurde in Galisteo, New Mexico abgedreht. Zusätzlich
zu den Hauptdarstellern hatte man 150 Statisten angeheuert und
in Vierziger-Jahre-Kostüme gesteckt. Für die Rodeo-Sequenzen
wurden professionelle Rodeo-Stars wie Ryan Brown, Kip Farnsworth
und der siebenfache Weltmeister Ty Murray eingeflogen. Präsentiert
wurde die Show von Bob Tallman, der seit 40 Jahren als Rodeo-Ansager
tätig ist.
Die dramatischen Szenen während des Schneesturms drehte
die Produktion in einem Studio im College von Santa Fe. Mehr
als zwei Tonnen Sand, Sägespäne und Kunstschnee wurden
zu einer Landschaft geformt. Die Special-effects-Crew benutzte
riesige Ventilatoren, mit denen sie Unmengen von Kunstschnee
und Nebel in einen richtigen Blizzard verwandelten.
Weniger aufwendige Sequenzen wurden auf der Cook Ranch ungefähr
15 Meilen nördlich von Santa Fe gedreht. Die Location war
vor über einem Jahrzehnt für die Dreharbeiten zu Silverado
(1985) gebaut worden und wurde seitdem von vielen Fernsehproduktionen,
u. a. auch für die TV-Serie Wyatt Earp, genutzt.
Nach drei Monaten waren die Dreharbeiten im Dezember 1997 abgeschlossen.
Musik
Für den Soundtrack taten sich Country-Music-Star Marty
Stuart und PolyGram-Filmed-Entertainment Musikspezialistin Dawn
Soler zusammen. Stuart war glücklich, daß die Filmemacher
echte Country Musik verlangten und keine Pop-Country-Version.
Er produzierte selbst einige der Aufnahmen (alle im ASC Summit
Recording Studio in Dallas), sang sogar einen der Songs ("Smoke
Smoke Smoke That Cigarette") und gibt ein kurzes Gastspiel
als einer der Sänger auf dem Rodeo-Tanz.
Der Autor Max Evans, der fast vierzig Jahre auf die Verfilmung
seines Romans warten mußte, faßt seine Eindrücke
während der Dreharbeiten noch einmal zusammen: "Es
war ein Wunder. Diese Menschen gehen ganz in ihrer Arbeit auf.
Sie verstehen die Würde von THE HI-LO-COUNTRY besser
als irgendjemand sonst. Jeder, mit dem ich Kontakt hatte, überzeugte
mich durch seine Liebe und seine Hingabe für das Projekt.
Ich kann mir keine größere Ehre für mich oder
für Big Boy vorstellen."
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