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Mifune - Dogma 3

GESTÄNDNIS


Szene Als Mitglied der Bruderschaft von DOGMA 95 und Co-Unterzeichner des Reinheitsgelübdes fühle ich mich mit voller Verantwortung für mein Tun zuzugeben versucht, während der Produktion von DOGMA 3 - MIFUNE die folgenden Verstöße gegen das soeben erwähnte Gelübde begangen zu haben. Mildernd bitte ich jedoch zu erwägen, daß der Film als Dogma-Arbeit genehmigt wurde, weil bei strenger Betrachtung nur ein einziger genuiner Regelbruch über die Bühne gegangen ist. Alle anderen Missetaten möge man mir als moralische Verfehlungen nachsehen.

  • Ich gestehe vorbehaltlos, für das Drehen einer einzigen Einstellung ein Fenster mit einem schwarzen Tuch verhängt zu haben. Was nicht nur als Hinzufügung eines Gegenstandes in der Kulisse betrachtet werden muß, sondern ja fast schon als eine Art Lichtsetzungs-Arrangement betrachtet werden könnte.
  • Ich gestehe, mehrfach und vorsätzlich sowohl Mobiliar als auch Dekormaterialien im Haus hin- und vor allem wieder hergeschoben zu haben.
  • Ich gestehe, zur tieferen Inspiration eine Mehrzahl von Alben meines Lieblings-Comics aus Kindheitstagen, "Linda & Valentin", mit zu den Dreharbeiten geschmuggelt zu haben.
  • Ich gestehe des weiteren, tatkräftig mitgeholfen zu haben, die freilaufenden Hühner vom Nachbarhof auf unseren Drehort gescheucht und sie in den Film integriert zu haben.
  • Ich gestehe, die photographische Abbildung einer alten Dame aus der Gegend gekauft und jene Abbildung für eine Szene an prominenter Stelle in Szene gesetzt zu haben; dies geschah eher weniger aus narrativen, sondern vielmehr aus selbstsüchtigen, spontanen und freudespendenden Gründen.
  • Ich gestehe, die hydraulische Plattform eines nicht der Produktion zugehörigen Malermeisters geliehen zu haben, um zwei Einstellungen aus der Vogelperspektive in meinem Film unterzubringen.
Ansonsten lege ich hiermit noch einmal Wert auf die Feststellung, daß DOGMA 3 - MIFUNE in meiner Gegenwart ausschließlich im Einvernehmen mit dem Dogma-Reinheitsgelübde inszeniert wurde. Und noch einmal möchte ich zuletzt herausstreichen, daß dieser Film von der DOGMA 95-Gruppe als Dogma-Film anerkannt wurde, weil bei strenger Betrachtung nur eine einzige Regelverletzung von mir verbrochen wurde. Die anderen Punkte mögen bitte mildernd als moralische Fehltritte gewertet werden.

Kopenhagen, 20. Januar 1999
Søren Kragh-Jacobsen



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