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My Name is Joe
Louise Goodall
als Sarah
Louise Goodall, die schon in Ken Loachs "Carla's Song"
mitwirkte, spielt die Sozialarbeiterin Sarah, die in einer der
härtesten Gegenden Glasgows mit sozial Benachteiligten arbeitet
und sich in Joe verliebt. Bis an den Rand der Erschöpfung
getrieben, "besitzt Sarah eine Liebe zu den Menschen, die
ich teile. Ich wollte mal Krankenschwester werden. Sarah ist
sehr normal und sehr nett, ich verstehe, wie sie sich in Joe
verlieben kann".
Aber Sarah hat auch Angst. Nicht davor, daß Joe sie vielleicht
schlecht behandeln oder wieder zur Flasche greifen würde,
sondern vor seinem ausgeprägten Verlangen nach Bindung.
"Sie hat Angst sich zu öffnen, ihre Unabhängigkeit
zu verlieren, ihr nettes, sicheres und angenehmes Leben, auf
das sie so lange und hart hinarbeiten mußte, aufs Spiel
zu setzen".
Am Anfang der Beziehung befindet sich Sarah in Hochstimmung:
"Sie liebt ihn, er bringt sie zum Lachen, sie schläft
gerne mit ihm, er ist ein guter Zuhörer." Im Laufe
der Geschichte zeigt sich, daß ihre anfängliche Befürchtung,
sich emotional zu öffnen, berechtigt war. Aus Zorn und Enttäuschung
wendet sie sich von Joe ab.
Louise Goodall arbeitet noch nicht lange als Schauspielerin,
verfügt aber über verschiedene Erfahrungen als Künstlerin.
Sie bewarb sich ohne Erfolg bei einigen Schauspielschulen, wollte
Tänzerin werden und schloß sich dann der Glasgower
Theatergruppe "Unit One Theatre Co" an, trat in den
80er Jahren in Shows auf, sang in Clubs und wurde so ein Profi.
Ihre Zusammenarbeit mit Ken Loach beschreibt Louise Goodall
als ihre bisher beste Erfahrung: "Ich finde es toll, nicht
starr auf ein Drehbuch festgelegt zu sein, man kann sehr viel
von sich selbst einbringen, das schafft eine sehr entspannte
Atmosphäre. Paul Laverty hängt nicht an jeder Dialogzeile
des Drehbuches, er freut sich, wenn die Schauspieler auch ihre
eigenen Worte benutzen, etwas, das Ken Loach unterstützt".
Sie ist davon überzeugt, daß die Arbeit mit Ken Loach
eine bessere Schauspielerin aus ihr gemacht hat: "Ich bin
viel natürlicher und selbstbewußter geworden".
Nur eine Szene machte sie nervös: Sie mußte einen
hysterischen Weinkrampf mimen, etwas ganz Neues für sie.
Das Wechselbad der Gefühle entstand im Verlauf der chronologisch
gedrehten Ereignisse. So fiel es ihr leichter, die Skala der
Emotionen rauf- und runter zu spielen. "Es lief ab wie im
richtigen Leben".
Neben "Carla's Song" (1996) spielte Louise
Goodall auch unter der Regie von David Hayman in "Silent
Scream" (1990). Sie kann auf verschiedene Auftritte
im Fernsehen zurückblicken, u.a. in der populären BBC-Serie
"Tutti Frutti" und einige Episoden der Serie
"Taggart". Unter ihren zahlreichen Theater-Engagements
ist ihre Rolle der Beverly in der "Unit One Theatre Company"
Produktion von Mike Leighs Klassiker "Abigail's Party"
zu erwähnen.
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