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Plunkett & Macleane


Szene Szene

The Gentleman Highwayman - Der wahre James Macleane

(1724 -1750)

Den aristokratischen Macleane gab es tatsächlich, als "Gentleman Highwayman" wurde er zur Legende.

James Macleane wurde 1724 in Monaghan, im Norden Irlands, als jüngster Sohn eines schottisch-presbyterianischen Geistlichen geboren. Er erhielt eine ausgezeichnete Ausbildung. So wurde er in Latein unterrichtet und auf eine Karriere als Kaufmann vorbereitet. Er war 18 Jahre alt, als sein Vater starb. Der bescheidene Geistliche hinterließ seinem Sohn genügend Geld, um sich selbständig zu machen.

Doch sein Leben mit dem Handel zu verbringen, erschien Macleane zu langweilig. Er zog es vor, sich von dem geerbten Geld mit schillernden Klamotten auszustaffieren, kaufte sich ein stolzes Pferd und verschrieb sich der Mode. Er zog nach Dublin, geriet in schlechte Kreise, verlor sein ganzes Geld und stand bald vor dem Ruin. Finanzielle Hilfe suchte er bei seinem Bruder, der ihm aber jegliche Unterstützung verwehrte.

Nach einer kurzen, wenig erfolgreichen Zeit als Diener und Butler, verschlug es Macleane nach England, wo er die Tochter eines Pferdehändlers und Gastwirtes heiratete. Mit einer Mitgift von 500 Pfund eröffnete er einen Krämerladen. Doch auch damit blieb er erfolglos, denn seine Vergnügungssucht war wesentlich größer als sein Ehrgeiz. Er spielte lieber den Lebe- als den Geschäftsmann. Seine Frau starb, der Laden ging pleite, so daß Macleane sich schließlich mit einem dubiosen Ex-Apotheker namens Plunkett einließ.

Es war dieser Plunkett, der ihn überredete, gemeinsam das Glück auf der Straße zu suchen. Sie besorgten sich Pistolen, Pferde und "venezianische Masken", lauerten Viehzüchtern auf, die sie auf deren Rückweg vom Markt überfielen. Doch Macleane lagen diese Überfälle überhaupt nicht.

Er war nervös und ließ Plunkett die Arbeit verrichten. Bei einem der Überfälle auf eine Kutsche packte Macleane sogar so sehr die Angst, daß er sich davonmachte und Plunkett im Stich ließ. Obwohl Macleane für Plunkett keine große Hilfe war, blieben die beiden zusammen, und während der folgenden sechs Monate begingen die beiden mindestens sechzehn weitere Raubzüge in der Umgebung von London.

Eines Nachts, im Jahre 1749, überfielen sie wieder eine Kutsche, Macleane wurde abermals von seiner Angst übermannt. Es löste sich ein Schuß aus seiner Pistole, und er verletzte sein Opfer im Gesicht. Aus lauter schlechtem Gewissen schrieb er dem Verletzten am nächsten Tag einen Entschuldigungsbrief. Seitdem sprachen alle Leute nur noch vom "Gentleman Highwayman".

Durch die Raubzüge an genügend Geld gekommen, konnte sich Macleane nun ein Leben im großen Stil leisten. Er bezog eine feudale Wohnung, kleidete

sich exzellent, hielt sich eine kostspielige Mätresse und war häufiger und gerngesehener Gast in den Londoner Salons und Spielhöllen. Geistreich und charmant, avancierte er zum Liebling der Londoner feinen Ladies. Doch gleichzeitig wurden die gemeinsamen kriminellen Aktionen mit Plunkett immer dreister und übermütiger, was schließlich zu Macleanes Verhaftung führte. Plunkett, gerissener als sein Kompagnon, verschwand spurlos und wurde nie gefaßt.

Macleanes Prozeß geriet zum gesellschaftlichen Ereignis, der Gerichtssaal war gefüllt mit gutbürgerlichen und aristokratischen Schaulustigen, hauptsächlich feinen Damen, die sich mit dem Angeklagten solidarisierten. Eine davon, Lady Caroline Petersham, Zeugin der Verteidigung, sagte aus: "My Lords, ich hatte das Vergnügen, diesen Mann kennenlernen zu dürfen. Er war oft Gast in meinem Hause, und ich versichere Ihnen, nie kam mir auch nur ein Stück abhanden."

Doch Macleane wurde schuldig gesprochen und zum Tode veruteilt. Berichten zufolge bekam er von mehr als 300 Menschen Besuch in seiner Gefängniszelle. Es hieß, daß er auf seine letzten Tage noch gläubig und gottesfürchtig geworden sei. Aber auch das nützte nichts: James Macleane wurde am 3.Oktober 1750 in Tyborn gehängt. Seine letzten Worte waren: "Möge Gott meinen Feinden verzeihen und meine Seele zu sich nehmen."


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