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St. Pauli Nacht
Drehbuch: Frank Göhre
Seit 1971 veröffentlicht der in Bochum aufgewachsene Autor
seine subtilen Thriller mit wachsendem Erfolg. Er erhielt den
Förderpreis für Literatur des Landes NRW, den Literaturförderpreis
der Freien und Hansestadt Hamburg, den Deutschen Krimipreis -
und 1998 für sein auf seiner eigenen Romanvorlage basierenden
Drehbuch zu St. Pauli Nacht den Deutschen Drehbuchpreis.
Neben seinen literarischen Veröffentlichungen (16 Bücher)
hat Frank Göhre u.a. die Drehbücher für Abwärts
(1984, Regie: Carl Schenkel), Hard Days, Hard Nights
(1989, Regie: Horst Königsstein), Die Ratte (1992,
Regie: Klaus Lemke) sowie u.a. für die TV-Produktionen
Einzelhaft (1988, Schimanski-Tatort, Regie: Theodor
Kotulla), Finale am Rothenbaum (1989, Stoever-Tatort,
Regie: Dieter Kehler), Die Stunde der Füchse (1993,
Regie: Detlef Rönfeldt), Alarm für Cobra 11
(1996, Serie, Regie: Peter Vogel) und Der Pirat (1997,
Regie: Bernd Schadewald) geschrieben.
Drehbuchautor und Schriftsteller Frank Göhre über
St. Pauli Nacht:
"Die Bücher meiner St. Pauli-Trilogie (Der Schrei
des Schmetterlings, Der Tod des Samurai, Der Tanz des Skorpions)
waren Kriminalromane. Davon löste ich mich mit dem Roman
St. Pauli Nacht. Darin erzählte ich Geschichten
einer Großstadt, erlebte und beobachtete: literarisch und
fiktiv. Beim Schreiben entwickelten plötzlich Nebenfiguren
ein eigenes Leben - so entstand dann die Verknüpfung zwischen
den Figuren: die Nebenfigur einer Geschichte wurde zur Hauptfigur
der nächsten.
Auch deswegen ist St. Pauli Nacht für mich eigentlich
kein Episodenfilm. Der augenblicklich aktuelle Episodenfilm hat
mich nicht beeinflußt. Schließlich habe ich den Roman
bereits geschrieben, bevor beispielsweise Robert Altmans Short
Cuts in die deutschen Kinos kam. St. Pauli Nacht ist
die Verdichtung verschiedener teils absurder, teils anrührender
Episoden zu der Geschichte einer Nacht. Wie der Roman stellt
der Film Geschichten vor und läßt Zwischenräume,
die der Zuschauer mit Phantasie füllen kann.
Bei der Arbeit am Drehbuch erwies sich Regisseur Sönke
Wortmann als sehr genauer, konstruktiver Partner, der schnell
die filmische Umsetzung bis zur Auflösung einzelner Szenen
genau vor Augen hatte. Wortmann weiß nicht nur, was er
nicht will: er macht Angebote, spielt Möglichkeiten durch
und ist in der Lage, weniger funktionierende Szenen wieder zu
verwerfen. Wir ergänzten uns hervorragend in unserem Bestreben,
bei aller Ernsthaftigkeit die Leichtigkeit der Story, sowohl
inhaltlich als inszenatorisch, nicht zu verlieren."
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