Tach Herr Dokter

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Eigentlich fände es der Firmenvorstand Dr. Schenkberg (Horst Krause) gar nicht so übel, gelegentlich bei einem doppelten Klaren mit seinem bodenständigen Nachbarn Heinz Becker (Gerd Dudenhöffer) über die wirklich wichtigen Dinge im Leben zu philosophieren, wenn dies seine äußerst penible Gattin (Petra Zieser), die sowohl auf einen feinen als auch standesgemäßen Umgang pocht, nur zuließe.

An dem stoischen Heinz und seiner treuen Hilde (Sabine Urig) prallt solcher Dünkel allerdings unbemerkt ab. Er hält seinen Nachbarn für keinen schlechten Kerl und hilft ihm gern - so ist er halt, der Heinz. Außerdem gibt es weiß Gott wichtigeres, als sich über die Gedanken anderer den Kopf zu zerbrechen.

Da muß der Rasen gemäht, der Kaffee gefiltert, Schenkbergs Wagen auf Hochglanz poliert und bei der vornehmen Nachbarin mal tief in den Abfluß geschaut werden. Seine ganze Hingabe und Konzentration gilt allerdings dem Ausbau der heimischen Veranda - ein titanisches Unterfangen, bei dem der eifrige Bastler und Schrauber auf die Hilfe seines treuen Kumpels, dem Maier Kurt (Henning Hoffsten), sowie einen gut gefüllten Kasten Bier zählen kann.

Während also die Gattin des jovialen Schenkbergs keine Gelegenheit ausläßt, sozialen Unfrieden zu schüren und die gesellschaftlichen Schranken hochzuhalten, ertappt sich der gute Doktor während drögen Aufsichtsratsitzungen bei Tagträumen von einem kühlen Bierchen vereint im lauschigen Plausch mit Nachbar Heinz.

Unterdessen widmet sich dieser mit seinem Freund Kurt voller Inbrunst dem Voranschreiten des Terrassenbaus und erörtert dabei angeregt das unsichere Schicksal des heimischen Fußballvereins. Dr. Schenkberg, von den Aktivitäten im Nachbargarten nicht unbeeindruckt, verfügt weder über das dort demonstrierte bauhandwerkliche Talent noch über eine Fräsmaschine, wird aber unverblümt in den Diskurs miteinbezogen und ehe er sich versieht, durchläuft seine terrakottageflieste Terrasse eine bildschön gefräste Fuge. Der Staub, der dabei aufgewirbelt wird, legt sich sehr demokratisch über das Mobiliar beider Haushalte - samt dem Kaffeekränzchen von Hilde Becker - was die Damen hüben wie drüben nicht wirklich 'amused'.

Für weitere Unruhe im Hause Schenkberg sorgt auch dessen kapriziöse Sekretärin (Susanna Simon), die als Putzfrau getarnt, ihrem geliebten Chef noch ein wenig näher rücken möchte.

Da ist die friedliche Heimwerkerei, die Heinz und Kurt betreiben, schon von einem anderen Kaliber, unter der eigentlich nur die zartbesaitete Frau Schenkberg ernsthaft zu leiden hat. Bei nächtlichem Preßlufthämmern und eifrigem Vierkanten stoßen die beiden unverdrossen in die unbekannten Dimensionen des Handwerkens vor, so daß keine Kehle trocken bleibt. Das Machtwort, das schließlich ausgesprochen wird, gipfelt in einer Einladung über den Gartenzaun, zum runden Geburtstag des Doktors.

Dort trifft alles zusammen, was zusammenkommen muß: Frau Schenkberg tanzt für ihren Mann Flamenco, ein Gast hält eine Laudatio die keiner hören will, Hilde Becker serviert den Nachtisch nach Mutters Rezept und Schenkbergs Sekretärin hat ihren lang geplanten großen Auftritt.

Ob es dann doch noch mit den Nachbarn klappt, wird sich bei der Einweihung der Beckerschen Terrasse zeigen...