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Tarzan


Ein buntes Dschungel-Völkchen:
Animateure und ihre Figuren

Obwohl Tarzan der Mittelpunkt der Geschichte ist, geben seine Beziehungen zu Jane, Kala, Kerchak, Clayton und den anderen Nebenfiguren dem Film erst die nötige Substanz. Inspiriert von Glen Keanes außergewöhnlicher Annäherung an die Hauptfigur rollten Disneys Top-Zeichner die Ärmel nach oben, spitzten ihre Bleistifte und schufen etliche ebenso einzigartige und eindrucksvolle Persönlichkeiten.

Großer Tarzan

Szene Während die Gestaltung des erwachsenen Tarzan schon in den Händen von Glen Keane lag, war der Newcomer John Ripa für das Baby und den jungn Tarzan zuständig. Ripa, der zum ersten Mal als Verantwortlicher Zeichner arbeitete, griff auf Keanes Skizzen und Konzepte zurück und übertrug sie auf die frühen Schlüsselszenen mit seinen Figuren.

Baby Tarzan

Szene Ripa, der Vater eines kleinen Sohns, mußte nicht allzusehr in die Ferne schweifen, um sich über Bewegungsabläufe und Verhaltensweisen eines Baby-Tarzan zu informieren: "Als ich das Baby animiert habe, habe ich einfach an meinen Sohn gedacht. So konnte ich die Figur besser begreifen, und ich habe das gezeichnet, was ich von zu Hause kenne. Der kleine Tarzan sieht sogar ein bißchen wie mein Sohn aus. Ohne meine Erfahrungen als Vater wäre das Baby ziemlich schwer zu zeichnen gewesen. Es gibt unzählige Kleinigkeiten und Nuancen in den Bewegungen und Reaktionen eines Säuglings."

Junior Tarzan

Szene Den fünfjährigen Tarzan zu animieren stellte Ripa vor völlig andere Herausforderungen. Die Figur mußte neugierig, spielerisch und unschuldig wirken und gleichzeitig die Stärke und Vitalität des erwachsenen Tarzan vorwegnehmen. Außerdem mußte sie imstande sein, einige sehr emotionale Szenen mit Kala zu tragen. Zu verschiedenen Gelegenheiten wurden Schimpansen ins Studio gebracht, damit Ripa deren Bewegungsabläufe und Verhaltensmuster studieren konnte. Um die "tierischen" Verhaltensweisen des jungen Tarzan besser nachvollziehen zu können, ging der Zeichner sogar auf einen Spielplatz, lief dort auf allen vieren herum und kletterte auf die Gestelle.

Jane

Szene Ripas Kollege Ken Duncan hatte zuletzt Meg, die weibliche Hauptfigur aus Hercules (1997) animiert und sollte für Tarzan nun auch Jane Porter zum Leben erwecken. Weil er daran interessiert war, diesmal einen völlig anderen Frauentyp zu kreieren, nahm er die Herausforderung an.

"Für mich war Jane eine sehr unschuldige Figur mit einer unbändigen Energie. Jemand, der immer das sagt, was ihm gerade durch den Kopf geht", gibt Duncan zu Protokoll. "Am Anfang hat sie diese Fantasie, wie Afrika wohl auszusehen hat, aber als sie dort ankommt entdeckt sie, daß es auch in diesem Land Schmutz, Dreck und ein paar sehr unhöfliche Affen gibt. Es ist halt alles ein bißchen anders als in ihrer Vorstellung. Aber Tarzan zeigt ihr all die schönen Seiten des Dschungels, und Jane beginnt, diese Umgebung zu lieben und schließlich auch den, der sie mit dieser Schönheit vertraut gemacht hat. Tarzan erweckt ihre Vorstellungen zum Leben. Und letztlich liebe ich das harmonische Verhältnis zwischen Jane und ihrem Vater. Sie sind beide ein bißchen verrückt."

Professor Porter

Szene Dave Burgess, ein Disney-Veteran, zu dessen Credits Aladdin (1992), The Lion King ("Der König der Löwen"), und The Hunchback Of Notre Dame ("Der Glöckner von Notre Dame") zählen, sollte die Animation von Professor Porter überwachen, Janes Vater. Porter ist durchgeknallter als alle anderen menschlichen Figuren in Tarzan, und die Figur gab Burgess alle Möglichkeiten, die Zügel locker zu lassen und viel Spaß mit der Animation dieses schrulligen Engländers zu haben.

"Wir wollten zwischen Jane und Professor Porter eine glaubwürdige Vater-Kind-Beziehung schaffen", erläutert der Chefzeichner. "Wir wollten, daß sie liebe- und respektvoll miteinander umgehen. Sie haben viele gemeinsame Interessen, und sie sind sehr aufgeregt, weil sie nun zusammen Afrika erforschen. Es wäre einfach gewesen, aus Porter einen Spinner zu machen, aber seine Persönlichkeit hat viel mehr Facetten. Er ist wie ein achtjähriger Junge im Körper eines 75jährigen Mannes."

Clayton

Szene Randy Haycock, der zuletzt den kleinen Hercules, Simba aus The Lion King und Pocahontas geschaffen hatte, war für den aalglatten und doppelzüngigen Clayton zuständig.

"Clayton ist die personifizierte Gerissenheit", erklärt Haycock. "Er hat viele Schichten. Er ist einerseits überlebensgroß und laut. Aber hinter seinen Worten versteckt er seine wahren Absichten. Die kommen durch seine Mimik und Gestik zum Vorschein nicht notwendigerweise durch den Dialog. Er ist nicht unbedingt der, der er vorgibt zu sein. Er blüht auf, wenn er die Situation kontrolliert, und er fühlt sich im Dschungel wie zu Hause."


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