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Der schmale Grat
Produktionsnotizen
Basierend auf einem Roman von James Jones erzählt DER SCHMALE
GRAT die Geschichte einer Gruppe von Männern,
die in einer Schützenkompanie
der US-Armee mit der Bezeichnung "C-for-Charlie"dienen. In der
grausamen Schlacht von Guadalcanal während des Zweiten Weltkriegs
sind sie tiefgreifenden Veränderungen und extremen Leiden ausgesetzt,
die zu grundlegenden Erfahrungen des eigenen Selbst führen. Die Geschichte
beginnt, als Truppen der Armee eingeflogen werden, um kampfgeschwächte
Marineeinheiten zu entlasten. Sie folgt ihrem Weg von der überraschend
widerstandslosen Landung zu den anschließenden blutigen und erschöpfenden
Schlachten bis zur Abreise der Überlebenden.
Dabei geht es um mehr, als um eine Erzählung über Männer
in einer entscheidenden Schlacht, die den Vormarsch der Japaner auf den
Pazifischen Inseln stoppen wird.
Die Geschichte erforscht die intensiven Bindungen, die zwischen den
Männern unter extremer Belastung entstehen, auch unter schlechten
Umständen. Für James Jones, der als Angehöriger der Armee
in Guadalcanal diente, waren die Gefühle und Leidenschaften der Soldaten
von nichts Geringerem, als von Liebe und Familiensinn geprägt. Der
Schrecken des Krieges half ihnen, sich selbst und die sie umgebende Welt
zu vergessen. Sie kämpften nicht länger nur aus patriotischen
Gründen oder wegen der weltbewegenden Probleme, die sie dort hingebracht
hatten; sie kämpften ums Überleben und für die Männer
an ihrer Seite.
Mit DER SCHMALE GRAT kehrt Terrence Malick nach langer Abwesenheit
auf den Regiestuhl zurück. Er schrieb auch das Drehbuch des Films.
Malick drehte zuvor zwei Filme: BADLANDS (1973) und DAYS OF HEAVEN
(In der Glut des Südens, 1978). Für letzteren wurde er von der
New Yorker Filmkritik, der Amerikanischen Filmkritik und dem Filmfestival
von Cannes als Bester Regisseur ausgezeichnet. Malick besuchte das Center
for Advanced Film Studies am American Film Institute, wo er den AFI-Gründer
und späteren Ausführenden Produzenten von DER SCHMALE GRAT, George
Stevens, Jr., kennenlernte.
Malicks Adaption fügt Jones' Roman eine neue thematische Linie
hinzu, indem sie ein starkes Bewußtsein schafft für die physische
und anthropologische Umwelt, in der dieser Konflikt stattfand. Der Film
zeigt den Gegensatz von brutaler, mechanisierter Kriegsführung und
unberührter Wildnis, wo die Kräfte der Zerstörung auf ein
Volk treffen, das noch in stiller Harmonie mit seiner natürlichen
Umgebung lebt. Dabei handelt es sich um die Melanesier von den Salomon
Inseln, deren Leben von der Familie und dem friedlichen Miteinander geprägt
ist.
1988 schlug Malick seine Idee einer Adaption des Romans von James Jones
den Produzenten Robert Michael Geisler und John Roberdeau vor. Sie traten
daraufhin in Kontakt mit Gloria Jones, der Witwe des Autors, und erwarben
die Filmrechte. Anschließend gingen Geisler und Roberdeau zu Malicks
Freund und ehemaligem Agenten Mike Medavoy, Vorsitzender von Phoenix Pictures,
um die Entwicklung, Produktion und Finanzierung des Films voranzubringen.
Malick wollte ursprünglich nur das Drehbuch schreiben. Dazu George
Stevens, Jr. und Mike Medavoy: "Terry hatte anfangs keine Regieabsichten,
aber nach einer Weile entschied er, daß DER SCHMALE GRAT sein
nächstes Projekt als Regisseur sein würde."
Im September 1996 traten Malick und Phoenix an den Produzenten Grant
Hill heran, der gerade in Rosarito Beach, Mexiko mit TITANIC beschäftigt
war. "Terrence und ich entwickelten eine starke Telefonbeziehung,"
erläutert Hill, "ich war sehr erfreut über seine Einladung
zu diesem Projekt."
Als Fox 2000 Pictures unter der Leitung der Präsidentin Laura Ziskin
hinzustieß, erhielt der Film "grünes Licht". "Ehe
wir uns versahen," fügen Medavoy und Stevens hinzu, "befanden
wir uns schon in Australien bei den Dreharbeiten."
Ausstattung
In diesem Stadium der Vorbereitung war für Malick die Zusammenstellung
eines engen Teams von alten Freunden und Mitarbeitern besonders wichtig.
Unter ihnen der Produktionsdesigner Jack Fisk, der Erste Regie-Assistent
Skip Cosper, die Besetzungschefin Dianne Crittenden und der Cutter Billy
Weber. Sie alle hatten schon bei Malicks früheren Filmen mitgearbeitet.
Neu in diesem Team waren zwei Oscar-Preisträger, der Kameramann John
Toll und der Komponist Hans Zimmer.
Fisk, der schon für die Ausstattung von BADLANDS und IN
DER GLUT DES SÜDENS verantwortlich war, fand das Angebot einer
neuerlichen Zusammenarbeit mit Malick unwiderstehlich. "Als ich hörte,
daß Terry einen neuen Film drehen würde, stieg in mir die Eifersucht
hoch bei der bloßen Vorstellung, jemand anderes könnte ihn ausstatten.
Deshalb schickte ich ihm ein Fax mit der Erklärung, daß ich
mich endlich von IN DER GLUT DES SÜDENS (bei dem sie vor zwanzig
Jahren zusammengearbeitet hatten) erholt hätte und gerne wieder mit
ihm zusammenarbeiten würde."
Casting
DER SCHMALE GRAT führt auch ein außergewöhnliches
Ensemble von Darstellern zusammen. Sie spielen die Männer der "C-for-Charlie"
Kompanie und die Offiziere, die sie in die Schlacht schicken. Unter ihnen
Sean Penn, Jim Caviezel, Ben Chaplin, George Clooney, John Cusack, Woody
Harrelson, Elias Koteas und Nick Nolte. Dazu George Stevens, Jr.: "Ich
kann mich an keinen Film dieser Art erinnern, wo so viele begabte Darsteller
bereit waren, jede ihnen angebotene Rolle zu übernehmen. Das war eine
großartige Chance für Terry."
"Ich glaube, dafür gibt es zwei Gründe," fährt
Stevens fort. "Der eine war ihre Bewunderung der Geschichte und des
Drehbuchs. Der andere war, daß all diese Männer unbedingt mit
Terry Malick arbeiten wollten."
Malicks Begeisterung für Schauspieler und deren Arbeit war auch
ein wichtiger Faktor bei der Besetzungsplanung. "Terry kennt viele
Schauspieler persönlich und hat ein enges Verhältnis zu ihnen",
erläutert Hill. Eine zusätzliche Verlockung war die Idee, die
der Regisseur von der Story und den Figuren hatte. "Ich schätze,
daß sie einfach an Terrys Vision teilhaben und die Gelegenheit nutzen
wollten, eine andere, befriedigendere Art des Inszenierens kennenzulernen."
Die Schauspieler waren bereit, jede Rolle, ob groß oder klein,
anzunehmen, nur um bei DER SCHMALE GRAT dabei zu sein. Dazu Nick
Nolte, der Colonel Tall spielt: "Es hat großen Spaß gemacht,
mit Terry zu arbeiten. Er hat nur wenige Filme gedreht, so daß es
jedes Mal, wenn er Regie führt, so scheint, als ob es das letzte Mal
wäre. Deshalb macht er auch nie Kompromisse." Und Ben Chaplin
fügt hinzu: "Ohne zu zögern habe ich die Rolle des Soldaten
Bell übernommen. Die ersten beiden Filme von Terrence sind heute Klassiker,
und ich wußte, DER SCHMALE GRAT würde die Chance meines
Leben sein."
Woody Harrelson, der Sergeant Keck spielt, bestätigt das: "Die
Zusammenarbeit mit Terry war wunderbar. Ich habe immer gedacht, wenn ein
Film funktionieren soll, dann müssen alle Beteiligten so etwas wie
eine Familie bilden. Und das war genau die Atmosphäre, die Terry geschaffen
hat."
Hocherfreut über die Liste der Stars, die in das Projekt einstiegen,
waren die Filmemacher dennoch entschlossen, für die Hauptrollen einige
relativ neue Gesichter zu entdecken. Mit über fünfzig Sprechrollen
erwies sich die Besetzungssuche als langwierig und erschöpfend.
Zu den neuen "Rekruten" zählte Jim Caviezel in der Rolle
des Soldaten Witt aus Kentucky. Eine Chance, die der junge Schauspieler
sich nicht entgehen ließ. "Ich habe großes Glück
gehabt. Nicht nur, weil ich an diesem Film beteiligt bin, sondern auch
weil ich die Rolle des Witt übernehmen konnte. Er ist ein echter Held
und eine wunderbare Figur."
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