Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Die Thomas Crown Affäre

Dreharbeiten


Szene Als Drehort für den CrownTower nutzte man das Bürohochhaus von Lucent Technologies, dessen oberstes Stockwerk einen brillanten Panoramablick über ganz New York bietet, vom Südhafen über Governor's Island, Staten Island bis Brooklyn. Als Eingang diente ein leer stehendes Bürogebäude in der Nähe der Börse. Weitere Außendrehs fanden im Finanzbezirk von Manhattan statt.

Crowns Appartement in der Fifth Avenue befindet sich in Wirklichkeit nicht in der Upper East Side, sondern in einem Warenlager in Yonkers. Gemeinsam mit Produktionsdesigner Bruno Rubeo wollte McTiernan für die Wohnung eine Balance schaffen aus neureicher Eleganz und wahrem Kunstkennertum. "Es ist nicht nur das Haus eines reichen Mannes," erläutert Rubeo (oscarnominiert für "Miss Daisy und ihr Chauffeur") sein Szenenbild.

"Crown ist ein sehr exzentrischer Typ mit einem ganz besonderen Geschmack und einem besonderen Lebensstil. Um diese Stimmung widerzuspiegeln, kommt der Farbgebung eine sehr wichtige Rolle zu. Crown besitzt zudem ein Anwesen in der Karibik. Diese Villa mußte genau gegenteilig wirken, um die zwei Seiten seines Charakters zu zeigen."

"John McTiernan ist ein sehr interessanter Regisseur. Bisweilen ist er geheimnisvoll. Aber er kommt immer wieder mit überraschenden, brillanten Ideen. wie ich es zuvor noch nie erlebt hatte."

Als Kulisse für den National Arts Club, in dem Crown sein erstes Treffen mit Catherine hat, diente der India Club am Hanover Square. Die Innenaufnahmen entstanden im Manhattanville College, einer Privatschule in Purchase, einem Vorort von New York.

Ein weiterer wichtiger Schauplatz ist der Ballsaal, in dem die Verführungsszene zwischen Catherine und Crown stattfindet. Hier dienten die Marmorsäle der alten Bibliothek des Bronx College als Kulisse. Für die Tanzsequenzen übernahm John Carrafa ("Auf den ersten Blick", "The Last Days of Disco") die Choreographie. Das Paar tanzt zur lateinamerikanischen Musik des Chico O'Farrill's Afro-Cuban Orchestra. Die Melodie der großen Tanzsequenz dürfte vertraut klingen, handelt es sich dabei doch um "The Windmills of Your Mind", den oscarprämierten Song von "Thomas Crown ist nicht zu fassen" von 1968.

Als Hommage an das Original hat Sting für den Soundtrack eine eigene Version von "The Windmills of Your Mied" arrangiert. "Sting ist ein faszinierender Musiker und ein guter Freund" freut sich Brosnan über die Zusammenarbeit, "seine musikalische Karriere samt seiner persönlichen Furchtlosigkeit spiegeln durchaus einige Themen des Films wider."

Crowns sportliche Aktivitäten wurden in Westchester County und Connecticut gedreht. Für das Katamaran-Rennen nahm Brosnan eigens noch einige Übungsstunden. Kurz vor Weihnachten flog das Team in die Karibik nach Martinique, wo die Szenen in Crowns verborgenem Paradies entstanden.

Die größte Herausforderung für McTiernan lag in der Inszenierung des Kunstraubs: "Kein bedeutendes Museum der Welt gibt einem die Drehgenehmigung für einen Diebstahl. Dort existieren umfangreiche Sicherheitssysteme und deren Funktion will man natürlich nicht preisgeben. Zudem lassen sich die wertvollen Objekte nicht gegen mögliche Beschädigungen versichern, die es bei Dreharbeiten immer geben kann: ein falscher Raucheffekt und die ganze Sprinkleranlage geht los. Ein zerstörtes Gemälde - und unser gesamter Etat wäre verbraucht. Wir hatten also keine andere Wahl als unser eigenes Museum zu bauen."

Das Museum im Studio musste nicht nur realistisch aussehen, sondern zugleich den Anforderungen der Crew gerecht werden. Produktionsdesigner Rubeo studierte die Architektur verschiedener Museen und sagt: "Wir planten das Innere eines interessanten Gebäudes. Natürlich will man dabei gern ein bisschen außergewöhnlich sein. Allerdings darf man nicht übertreiben, schließlich soll alles glaubwürdig zu bleiben. Neben der ansprechenden Ästhetik mussten wir auch praktisch denken, schließlich brauchten wir Platz für die ganzen Spezialeffekte."

Es wurden Handwerker engagiert, die, nachdem die Lizenzrechte geklärt waren, Replikate von alten Skulpturen, Statuen und Sphinxen anfertigten. Einige der Skulpturen sowie die Mehrzahl der Gemälde wurde bei einer Gruppe von Kopisten in Paris in Auftrag gegeben - durchaus legal, versteht sich. Die Firma Troubetzkoy Ltd. unter der Führung von Christopher Moore ist seit über 20 Jahren auf die Reproduktion von Kunstwerken spezialisiert.

Unter den mehr als 200 Gemälden, die für "Die Thomas Crown Affäre" angefertigt wurden, sind Kopien der Werke von John Singer Sargent und Mary Casset sowie vieler französischer Impressionisten. Eine zentrale Rolle, weil Objekt von Thomas Crowns diebischer Begierde, spielt Claude Monets "San Giorgio Maggiore Soleil Couchant".

Für die Auswahl der Bilder war für Regisseur McTiernan die optische Wirkung im Museum entscheidend. Schließlich sollten die Kunstwerke den Zuschauer gleich zu Beginn in den Film eintauchen lassen. Und zudem die Intensität beim Höhepunkt der Handlung verstärken.

"Abstrakte Kunst, die man sehr viel in den Museen findet, wäre für den Film nicht besonders hilfreich gewesen" erläutert McTiernan, "die Abstraktion mag einen emotionalen Eindruck erzeugen, wenn man direkt vor solch einem Bild steht und es betrachtet. Aber wenn es noch eine Ebene abstrakter wird und man nur ein Bild von diesem Bild zeigt, dann verliert sich dieser erste Effekt.

Als ich durch den Louvre ging, hatten mich am meisten die Bilder aus der frühnapoleonischen Zeit und der Französischen Revolution beeindruckt. Die Menschen auf diesen Gemälden sind faszinierend, ihre Augen strahlen eine enorme Intensität aus. Es ist fast, als würden sie sehen, was hier vor sich geht und sich ihr Urteil darüber bilden. Sie bevölkern regelrecht die Wände - und das können abstrakte Bilder nicht bieten."

Lediglich eine Szene, als Thomas Crown zum Finale das Museum betritt, um vermeintlich den gestohlenen Monet zurückzubringen, entstand außerhalb der Studiokulissen. Für diese Sequenz diente der Eingang der New Yorker Bücherei als Schauplatz.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]