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Der dritte Frühling
Sophia Loren
als Maria Ragetti
Die Loren hat als bisher einzige Schauspielerin den
Oscar als Beste Darstellerin in einem nicht englischsprachigen
Film gewonnen: 1961 für Vittorio De Sicas La Ciociara
(Und dennoch leben sie). 1964 wurde sie für Matrimonio
all'italiana (Hochzeit auf italienisch) erneut nominiert.
30 Jahre später erhielt sie den Jean Hersholt Award für
ihr Lebenswerk.
Als Sophia Scicolone wurde sie am 20. 9. 1934 in
Rom geboren und wuchs in großer Armut in Neapel auf. 1950
begann sie als Komparsin in Mervyn LeRoys Quo Vadis? (Quo
vadis?). Sie schlug sich als Leindwandnackedei in Billigproduktionen
durch, bis sie von Produzent Carlo Ponti entdeckt wurde, der als
Jurymitglied einer Schönheitskonkurrenz fungierte. Er verschaffte
ihr eine Schauspielausbildung und bessere Rollen.
Nachdem sie sich in italienischen Hits wie "Peccato
che sia una canaglia" (Schade, daß du eine Kanaille
bist) zu einer ernsthaften Konkurrenz für Gina Lollobrigida
entwickelt hatte, klopfte auch Hollywood bald bei ihr an. Ihr
erster englischsprachiger Film war Stanley Kramers The Pride
and the Passion (Stolz und Leidenschaft), es folgten The
Boy on a Dolphin (Der Knabe auf dem Delphin), Black Orchid
(Die schwarze Orchidee; Darstellerpreis in Venedig) und Desire
Under Elms (Begierde unter Ulmen).
Schauspielerische Herausforderungen und die Höhepunkte
ihrer Karriere verdankt sie jedoch Regisseur Vittorio De Sica,
der in den 50er Jahren vor der Kamera mehrfach ihr Partner gewesen
war und sie in den 60ern unter anderem in den Hits La Ciorciaa,
Boccaccio 70 (Boccaccio 70) und Ieri, oggi et domani
(Gestern, heute und morgen) inszenierte. In dem Maße, wie
sie ihren italienischen Akzent abschliff, wechselte sie mit immer
größerer Leichtigkeit zwischen europäischen und
amerikanischen Produktionen. Für The Millionairess
(Die Millionärin), EI Cid (El Cid), I sequestri
di Altona (Die Eingeschlossenen von Altona), The Fall of
the Roman Empire (Der Untergang des römischen Reiches),
Operation Crossbow (Geheimaktion Crossbow), Judith
(Judith), Arabesque (Arabeske) und A Countess from Hong
Kong (Die Gräfin von Hongkong) wurde sie auf den Festivals
in Cannes, New York, London und Moskau ausgezeichnet. 1969 kürte
sie die Hollywood Foreign Press Association zum "Beliebtesten Star
der Welt".
Insgesamt ist die Loren in mehr als 80 Filmen aufgetreten.
In zehn davon war Marcello Mastroianni ihr Partner, zuletzt in
Robert Altmans Ready to Wear (Pret-a-Porter, 1994), der
ihr eine Golden-Globe-Nominierung für die Beste Nebenrolle
einbrachte.
Weitere Titel: Lady L (Lady L), Igirasoli
(Sonnenblumen), Man of La Mancha (Der Mann von La Mancha),
La moglie del prete (Die Frau des Priesters), II viaggio
(Die Reise nach Palermo), Le verdict (Das Urteil), The
Cassandra Crossing (Cassandra Crossing / Treffpunkt Todesbrücke),
Una giornata particolare (Ein besonderer Tag), Brass
Target (Verstecktes Ziel) und Firepower (Firepower).
Die private Beziehung zwischen Loren und Ponti wurde
in Italien nie legalisiert, weil Ponti verheiratet und eine Scheidung
damals ungesetzlich war. Der in Mexiko geschiedene Ponti wurde
der Bigamie angeklagt, die neue Ehe annulliert. Erst 1966 gaben
die beiden den Behördenkrieg auf, wurden französische
Staatsbürger und heirateten legal in Frankreich. Allen Unkenrufen
der Regenbogenpresse zum Trotz hält die Beziehung der beiden,
aus der zwei Söhne hervorgegangen sind, seit über 40
Jahren.
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