kinoweb
|
|
Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.
Last Dance
Produktionsnotizen
"Ganz offensichtlich ist alles, was in diesem Film passiert,
vollkommen vergebens. Aber genau diese Hoffnungslosigkeit hat
mich von Anfang an fasziniert", sagt Regisseur Bruve Beresford,
dessen Filme bereits mehrfach für den Oscar nominiert wurden.
"Gesteigert
wurde mein Interesse noch durch die Tatsache, daß Rick Hayes
sich ausgerechnet zu einer von der Gesellschaft verstoßenen
Frau dermaßen stark hingezogen fühlt. Obwohl alles
dagegen zu sprechen scheint, nimmt er den Kampf mit der Justiz
auf. Für ihn lohnt er sich eben."
"Die Todeskandidatin in diesem Film ist eine Frau und nicht
- wie üblich - ein Mann. Und ihre Schuld steht außer
Frage - diese Ausgangssituation fand ich sehr interessant. Es
steht von Anfang an fest, daß sie ein fürchterliches
Verbrechen begangen hat. Ähnlich wie in einem anderen Film, den
ich gemacht habe - "Der Fall des Lieutenant Morant"
- entwickelt sich die Geschichte von diesem Punkt an. Innerhalb
dieses Rahmens eine starke Liebesgeschichte zu erzählen,
das war die große Herausforderung."
"Obwohl alles sehr keusch abläuft, ist dies trotzdem
ein Liebesfilm", betont Produzent Steven Haft, der zuvor
den vielgelobten Film "Der Club der toten Dichter" für
Touchstone Pictures produziert hatte. "Die beiden haben zwar
keinen Sex miteinander, es wäre aber falsch, ihre Liebe deshalb
unglücklich zu nennen."
"ln ihrem Kern", fährt Haft fort, "ist Last
Dance eine Erlösungsgeschichte. Unsere beiden Charaktere
kommen aus sehr verschiedenen Welten, aber trotzdem ähneln
sie einander sehr: Von ihnen hat man nie allzuviel erwartet. Und
genau deswegen haben sie sich auch nur sehr wenig vom Leben erhofft.
Hinter der Fassade ihrer Gesichter verstecken sich unausgelebte
Gefühle, und als sie sich treffen, fühlen sie sofort
so etwas wie eine geheime Verwandtschaft zwischen ihren Seelen.
Und diese bildet die Grundlage für eine ganz und gar außergewöhnliche
Liebesgeschichte, die unter anderem auch davon handelt, wie weit
zwei Menschen gehen können, um ihre Zuneigung zueinander
am Leben zu halten."
Sharon Stone, die die Todeskandidatin Cindy Liggett spielt, sagt:
"Eines der Themen, die in Bruce Beresfords Filmen immer eine
große Rolle spielen, ist die Tatsache, daß es sehr
viel leichter ist, eine schwierige Situation durchstehen zu können,
wenn man liebt und auch geliebt wird. Last Dance handelt
genau davon: jemandem, der eigentlich jede Hoffnung aufgegeben
hat, diese wieder zu geben."
Rob Morrow, der den Mann spielt, der alles tut, um Cindy vor der
Exekution zu bewahren, sagt: "Last Dance ist kein
normaler Liebesfilm, sondern eine völlig unkonventionelle
Liebesgeschichte, weil sie sich aus einem großen Unglück
heraus entwickelt. Dadurch wirkt sie auch wie eine geheimnisvolle
Strömung, die dieses Drama letztlich vorantreibt."
Regisseur Beresford erinnert sich: "Als ich zum ersten Mal
Ron Koslows Drehbuch las, war ich sehr fasziniert davon, daß
die eingesperrte Hauptfigur schuldig ist. Sie plant auch keinen
riskanten Ausbruch. Genau diese Elemente sind aber eigentlich
der Stoff für ein Drama. Nur: In diesem Film entwickelt sich
die Geschichte aus der Beziehung zwischen der Inhaftierten und
dem Anwalt. Die klinisch genauen Details, die im Berufungsverfahren
besprochen werden, die verschiedenen Machtinstitutionen, die gegeneinander
arbeiten, und die Auswirkungen, die all diese Spannungen auf die
Menschen haben, geben der Geschichte zusätzlichen, höchst
effektiven Antrieb." Last Dance ist einzig und allein
deswegen ein Gefängnisfilm, weil sich eine der Hauptpersonen
während des gesamten Films hinter Gittern befindet. Obwohl
er die typischen Merkmale des Genres wie sadistische Wärter,
mittelalterliche Zellen, drakonische Strafen, gewagte Ausbruchspläne
oder ungerechte Verhaftungen vermeidet, ist dies beileibe kein
sanfter Film. Letztendlich geht es hier darum, einer Hoffnungslosen
wieder etwas Holfnung zu schenken - einer Frau nämlich, die
zum ersten Mal spürt, daß jemand sie wirklich leidenschaftlich
liebt.
Alle Beteiligten waren sich darin einig, daß jedwede Moralpredigt
vermieden und statt dessen die Realität peinlich genau gezeigt
werden mußte. Und das heißt: zu zeigen, was mit den
zum Tode verurteilten Menschen, die teilweise jahrelang auf ihre
Hinrichtung warten, eigentlich passiert.
|