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Auch Männer mögen's heiß
Produktionsnotizen
Eine Frau zwischen zwei Männern, ein Mann zwischen zwei Frauen
und - last not least- ein Mann zwischen Männern und einer
Frau.
GABRIEL AGHIONS hinreißende Komödie aus dem Pariser
Schwulenmilieu landete in diesem Frühjahr in Frankreich auf
Anhieb einen Überraschungserfolg .
Hätte der Bankangestellte und schwule Adrien (Patrick Timsit)
nur die leiseste Ahnung gehabt was alles passieren kann, wenn
er einmal seinen bürgerlichen Regungen nachgibt, hätte
er sich wohl eines Besseren besonnen. Statt dessen nimmt Adrien
seine Lebensgefährtin Eva zum feierlichen Dinner seines Chefs
mit und stellt sie als Ehefrau und vierfache Mutter vor. Der äußere
Schein muß um jeden Preis gewahrt werden, besonders, wenn
man die Homosexualität nur nachts ausleben kann, und wie
Adrien in der scheinbar heilen Welt der Hochfinanz tätig
ist. Mit Charme und Bravour schickt sich Eva in diese unerwartete
Rolle, nicht ohne im Verlauf des hochvornehmen Abends unverblümt
ihre Meinung über die Spießigkeit und Verlogenheit
der anwesenden Gäste zu sagen. Frau ist entsetzt, man(n)
nicht, ganz im Gegenteil.
Als wäre das Leben nicht schon kompliziert genug, werden
die Hormone bei Eva (Fanny Ardant), der Chefin des schwulen Restaurants
'Chez Eva', und dem Banker Alexandre (Richard Berry) aktiv. Eine
Liebe, die bereits in den Ansätzen für Katastrophen sorgt.
Bei Alexandre, einem Karrieremann ohne Fehl und abwegigen Gedanken,
ist es Liebe auf den ersten Blick. Bei Eva auf jeden Fall Faszination
und Amusement. Adrien merkt (vorerst) nichts. Und trotzdem: Die
bürgerliche Welt geht auch an den Homosexuellen nicht nur
im Film - nicht spurlos vorüber. Adrien liebt zwar eigentlich
nur Männer, aber auch eine Frau, zumindest platonisch. Trotzdem
kämpft er um sie wie ein 'normaler' Mann - auch wenn das dazu
führt, daß er sich - delikaterweise seinem eigenen Chef
gegenüber - outet. Einen schöneren und zugleich tragischeren
Liebesbeweis gibt es für diese Form der Beziehung wohl kaum.
Als Alexandre hinter das erotische Geheimnis des ungewöhnlichen
Paares kommt, zieht ihn Evas ungewöhnlich offenes Naturell
geradezu magisch an.
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