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Rainbow
Bob Hoskins
"Die Schönheit der "Rainbow"-Story liegt in
ihrer erzählerischen Schnörkellosigkeit begründet.
Da erleben ganz normale Kinder einen Ritt auf dem Regenbogen -
und bringen so die Welt ungewollt an den Rand des Abgrundes.
Die Besonderheit der Geschichte besteht indes darin, daß
wir die Schicksale der Kinder nie aus den Augen verlieren.
Die Erde scheint ihrem Ende geweiht, und nur die Kinder kennen
den Grund dafür.
Denn sie haben die Katastrophe heraufbeschworen und sind die einzigen
Menschen, die das drohende Unheil noch abwenden können.
Zudem sind sie weitgehend auf sich allein gestellt, weil (bis
auf ihren Physiklehrer) niemand auch nur die leiseste Vorstellung
von den ungeheuerlichen Ereignissen zwischen Himmel und Erde hat.
Für einen Erwachsenen liegen die Sachverhalte auf der Hand.
Aber wie geht ein zehnjähriges Kind damit um? Was spielt
sich in seinem Kopf ab? Nun, ganz genau wissen dies sicher nur
Kinder.
Doch aufgrund der unkomplizierten Rainbow-Handlungsführung
gibt es genug Gestaltungsräume für die jungen Hauptfiguren,
sich mit viel Phantasie ihre eigenen Erklärungs- und Lösungsmöglichkeiten
auszumalen.
Und das in einem ausgewachsenen Hollywood-Katastrophenfilm!
Neben den offenkundigen Möglichkeiten für Spezialeffekte
bietet das Motiv des Regenbogens alle grundlegenden Bestandteile
für filmische Magie: Licht und Farbe.
Die Natur-Effekte entstehen bekanntermaßen durch Licht,
das aufgrund des natürlichen Prisma des Wassers gebrochen
wird und so seine betörende Bandbreite von Farben hervorbringt.
Weil ich beabsichtigte, das Phänomen des Regenbogens in möglichst
jeder Beziehung zu nutzen, drehten wir fast alle Außenaufnahmen
des Filmes bei strömendem Regen.
Um diese Wirkung weiterhin noch zu verstärken und dem Publikum
eine visuelle Erzählweise bewußt zu machen, verblassen
alle Farben im Laufe der Erzählung; nur die Fotos und das
Gold leuchten noch in vollem Farbenglanz, während die Grauschattierungen
der Bilder wie eine tickende Zeitbombe wirken.
So werden die Zuschauer hoffentlich spüren, was es bedeutete,
wenn ihre Umwelt allmählich an visueller Pracht verlöre
und die Schönheit der Natur einer erdrückenden Einheitsfarbe
wiche. Und am Ende, wenn Mike dann schließlich der Welt
ihre Farben zurückgibt, dann sollte das eine freudige, beinahe
metaphysische Erfahrung sein.
Kurzum: Rainbow ist eine einfache Geschichte, schlicht
erzählt, voller ursprünglicher, natürlicher Darstellungen
und mit einer Fotografie-Ästhetik, die einem das Wasser im
Munde zusammenlaufen läßt. So stelle ich mir wahrhaftiges
Kino vor!"
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