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Das Rosenbett
Produktionsnotizen
Die Geschichte hat einen autobiographischen Hintergrund: Drehbuchautor
und Regisseur Michael Goldenberg hatte vor Jahren einmal kurz
die Bekanntschaft einer Frau gemacht, die ihm seit damals nicht
mehr aus dem Kopf ging. Um diese Erinnerung konstruierte Goldenberg
dann seine Filmstory: »Ich wußte nichts über diese
Frau, aber ihre Traurigkeit ließ mich einfach nicht mehr los.
Sie brachte mich völlig durcheinander- ich wollte einfach
wissen, was eine so schöne Frau denn so unglücklich
machen kann. Hinter ihrem Leid verbarg sich ein Geheimnis, das
geradezu danach verlangte, gelüftet zu werden.«
Angetrieben durch diese persönliche Erfahrung, wird DAS ROSENBETT
zu einer zeitlosen Parabel über eine Liebe, die sich langsam,
aber dafür um so intensiver entwickelt. Zu Beginn des Films
steht eine junge Frau hinter einem Fenster und weint. Ein Mann
kommt zufällig vorbei und beobachtet diese Szene. »Dies
ist ein deutlicher Hinweis auf Romeo und Julia«,
sagt Produzent Mindel. »Lewis (Christian Slater) erblickt
die Prinzessin im Turm und weiß sofort, daß er sie
retten muß.«
Am nächsten Tag erhält Lisa (Mary Stuart Masterson)
einen wunderschön arrangierten Blumenstrauß. »Der
Film zeigt auch, daß die gute alte Schule heute noch so
lebendig ist wie eh und je. Noch liebenswerter wird diese Kavaliersgeste
durch die schüchterne Art des Galans«, fügt Produzentin
Denise Shaw hinzu.
Die arbeitssüchtige Karriere-Frau Lisa würde natürlich
niemals zugeben, daß sie sich zu einer solch romantischen
Rolle hingezogen fühlt. Die unverbindliche Art ihres Freundes
Danny (Josh Brolin) entspricht völlig ihrer Vorstellung von
einer modernen Beziehung. Wie sie einmal treffend zu ihrer besten
Freundin Kim (Pamela Segall) sagt: »Danny ist so romantisch
wie eine Neonröhre.«
Doch die Blumen, die sie von dem unbekannten Fremden erhält,
bringen ihre romantische Ader zum Erwachen. Lisa möchte den
geheimen Verehrer unbedingt kennenlernen.
»Frühstück bei Tiffany hat mich inspiriert,
zwei völlig unterschiedliche Charaktere zu entwickeln, die
voneinander lernen und sich langsam einander angleichen. Mir ließ
die Frage keine Ruhe, was denn danach passiert, nachdem zwei Menschen
einander gefunden haben und es heißt >Und sie lebten
glücklich und zufrieden bis ans Ende ihrer Tage<. Jeder,
der schon einmal diese seltsame, irrationale Macht der Liebe erlebt
hat, weiß, daß wahre Liebe niemals kompromißlos
ist«, erklärt Goldenberg. In dem Film erscheint Lewis
wie der sprichwörtliche Traumprinz in glänzender Rüstung,
der die Prinzessin aus ihrem Elfenbeinturm befreit. Aber anstatt
in Leidenschaft zu entbrennen, zögert Lisa. Lewis hat völlig
unterschätzt, wie sehr sie bereits verletzt wurde und wie
tief ihre Wunden sind.
»Mehr als alles auf der Welt möchte Lewis, daß
sich diese Frau sicher fühlt. Er möchte ihr jeden Wunsch
von den Augen ablesen, doch damit bedrängt er sie nur. Die
Beziehung nimmt daher eine völlig überraschende Wendung«,
sagt Slater.
Lewis verliebt sich in ein Traumbild. »Er begehrt eine Phantasievorstellung
und als Lisa seine kleine, saubere Welt nicht gleich in ihr Herz
schließt, beginnen die Probleme«, meint Produzentin
Denise Shaw.
»Als wir uns das erste Mal zusammensetzten, war DAS ROSENBETT
noch als märchenhafte Liebesgeschichte konzipiert«,
sagt Mindel, »aber dann stellte sich heraus, daß wir
mehr an den Dornen als an den Blüten interessiert waren.
Die Realität drängte sich während des Produktionsprozesses
einfach immer stärker in den Vordergmnd. Als Zuschauer lernen
wir die intimsten Geheimnisse der Figuren kennen. Wir haben das
Gute und das Böse gesehen, die Stärken und die Schwächen,
und im Laufe des Films wachsen einem die Figuren immer stärker
ans Herz.«
»Es sind gerade die Schwächen, die die Charaktere so
liebenswert machen, und die uns dazu bringen, uns mit ihnen zu
identifizieren«, sagt Goldenberg.
»Jeder möchte, daß sein Leben einem Märchen gleicht,
aber dann sehen wir uns um und erkennen, daß die Welt damit
nichts zu tun hat. Eigentlich handelt der Film von einem Mädchen,
das sich in einen Prinzen verliebt und nach einiger Zeit feststellt,
daß der Mann nur ein ganz normaler Mensch ist - und es ist
besser so. Das Leben ist spannender als ein Märchen: Es ist
komplizierter und schmerzvoller, der Lohn ist dafür um so höher«,
bemerkt Slater.
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