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Die Schutzengel
Eva Grimaldi - Eine Fellini-Figur
Gérard Depardieu: Für gewisse Rollen in DIE SCHUTZENGEL habe ich es vorgezogen,
mich an Mannequins zu wenden, weil sie einfach die Leute zum Träumen
bringen, ohne dabei die intellektuelle Ebene bemühen zu müssen.
In diesem Zuge erhielt ich ein Video aus Italien über eine
Fernsehshow unter Mitwirkung von Eva Grimaldi. Ich war beeindruckt
und lief mit der Kassette aufgeregt zu Christian Clavier, der
meinte: "Ja, doch, interessant! Das sollten wir weiterverfolgen."
Christian und ich ließen sie nach Paris kommen, um
uns mit ihr zu treffen. Sie sah aus, wie wenn sie einem Film von
Fellini entsprungen wäre, was bei uns wie eine Bombe einschlug.
Sie trug ein unglaublich raffiniertes Kostüm, sehr ausladend,
mit weißen Revers in Form von Pfeilen. Wir waren durch ihre
Anwesenheit ziemlich ausgelassen, was sie so auslegte, als würden
wir uns über sie lustig machen. Dabei war sie überhaupt
nicht lächerlich; sie war einfach toll. Ich fand ihr Kostüm
dermaßen gut, daß ich sie am liebsten gebeten hätte,
es fuir eine Szene im Film anzuziehen.
Es gab keinen Zweifel mehr:
Sie mußte die Rolle spielen. Jetzt mußten wir nur
noch sichergehen, daß sie auch eine ebenso gute Schauspielerin
war. Wir machten also Probeaufnahmen. Ein Problem hatte ich allerdings
mit Eva: Sie hat einen sehr ausgeprägten italienischen Akzent.
Das war der Grund, warum ich einige Tage lang zwischen ihr und
einer polnischen Schauspielerin schwankte. Diese lebt in Paris,
ist sehr talentiert und spricht besser französisch als Eva,
und wir konnten sie uns sehr gut in der Rolle vorstellen. Ein
weiterer Pluspunkt für sie: Sie war früher im Crazy
Horse als Tänzerin engagiert gewesen. Also fingen wir wieder
an, Probeaufnahmen zu machen. In der Entscheidungsrunde hatte
Eva aber dann deutlich die Nase vorn.
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