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Stille Nacht
Die Charaktere
Julia lebt vom Kellnern und träumt vom Malen. Sie liebt Christian und will
auf Frank nicht verzichten. Ob das mutig oder feige ist, fragt sie sich nicht.
Sie hat alle Hände voll zu tun, ihren Erlebnishunger zu stillen. Sie
läßt sich zu nichts zwingen, und Gewohnheit macht ihr angst. Sie
weiß nicht, wer der Vater ihres Kindes ist. Sie spielt mit offenen
Karten und schwankt zwischen Euphorie und Selbstverachtung.
Frank lebt von der Gelegenheit. Er ist ein wahrhaftes Kind unserer Zeit:
heimatlos, verführerisch und ohne
Leidenschaft. Er kennt seine Wirkung auf Julia und genießt es, sie
sexuell zu überraschen. Christians demütigen Kampf um Julia findet
er lächerlich. Als Frank bemerkt, daß er längst selbst mit im
Ring steht, ist es für eine Flucht zu spät. Seine eigene
Verletzlichkeit trifft ihn plötzlich und unerwartet. Im Gegensatz zu
Christian lähmt ihn die Angst.
Christian will nicht ohne Julia leben und hält es mit ihr nicht aus. Von
ihr und ihrem "Technokasper" in die Enge gedrängt, flüchtet er nach
Paris. Er setzt sich selbst ein Ultimatum und zieht alle Register, um Julia
für sich zu gewinnen. Das Telefon ist seine beste Waffe: Er schießt
mit Worten. Er beobachtet sich selbst zwischen Eifersucht und Selbstmitleid.
Nicht ohne ein gewisses Amüsement. Liebe ist eine Frage des Durchhaltens.
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