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Leaving Las Vegas
Produktionsnotizen
Über die Dreharbeiten von LEAVING LAS VEGAS
meint Mike Figgis "Konventionelle Filmemacher würden
diesen Stoff in ungefähr neun Wochen bewältigen, wir
brauchten dazu jedoch nur die halbe Zeit. Es erschien mir vor
allem wichtig, diesem Film einen Dokumentarcharakter zu verleihen,
die Szenen nicht extrem auszuleuchten und keine althergebrachte
Aufnahmetechnik zu verwenden - und das, obwohl der große
Hollywood-Star Nicolas Cage eine der Hauptrollen spielt." Und
weiter: "Als mir vor ungefähr zwei Jahren der Roman
Leaving Las Vegas in die Hände fiel, war das wie eine
frische Brise für mich. Ich habe ihn wie eine französische
Novelle gelesen, obwohl es eigentlich eine rein amerikanische
Geschichte ist."
"In LEAVING LAS VEGAS verwirklichten wir das,
was wir zwei Jahre lang vorbereiteten: einen ungewöhnlichen
Film mit hochkarätiger Besetzung. Verschiedene Menschen sind
aufgrund der phantastischen Rollen darin zu diesem Projekt gestoßen.
Sie geben hier für die Kunst ihr Bestes. Als Filmemacher
finde ich das sehr erfrischend, denn dadurch gewinnt man seinen
Optimismus zurück. Ich wollte beweisen, daß es möglich
ist, einen wirklich guten, großen Film in sehr kurzer Zeit
fertigzustellen. Dieser schnelle Rhythmus liegt mir, und ich glaube
auch für die Dynamik der Schauspieler ist dieses hohe Tempo
positiv, es wirkt irgendwie ansteckend. Normalerweise verbringt
ein Darsteller vielleicht 3/4 seiner Zeit im Wohnwagen und wartet,
wartet, wartet... auf die ideale Beleuchtung, auf die Beendigung
des Umbaus, auf Fahrzeuge, die umgeparkt werden müssen."
"Auf der Grundlage des Drehbuchs und dessen
besonderer Struktur haben auch die kleinsten Nebenrollen sehr
gehaltvolle Szenen entweder mit Nicolas Cage oder aber an der
Seite von Elisabeth Shue. Es sind auch Schauspieler im Film, mit
denen ich bereits in früheren Filmen zusammengearbeitet habe
und die heute wirkliche Stars sind. Ich baue eine echte Beziehung
zu ihnen auf und kann sie dann darum bitten, ein oder zwei Tage
für meinen neuen Film bereitzustehen. Bei Julian Sands war
das zum Beispiel der Fall. Ich bin mittlerweile an einen Punkt
in meiner Karriere gekommen, wo ich mich auf ein breit gefächertes
Künstler-Netzwerk verlassen kann und sozusagen über
feste Mitarbeiter verfüge - denn wie es aussieht habe ich
mir einen Ruf als guter Schauspieler-Regisseur aufgebaut."
Bei der Vorbereitung auf die Rolle versuchte Cage,
"sich ganz in die Gedankenwelt von Ben zu vertiefen. Um den
Dialogen größere Glaubwürdigkeit zu verleihen,
mußte ich verstehen lernen, was es bedeutet, wenn jemand
aufgegeben hat und nicht mehr an seinem Leben hängt."
Auf die Frage, ob er lieber in Komödien oder
im dramatischen Genre arbeitet, antwortet Cage: "Ich mache
gerne witzige Filme und ich mache gerne ernste Filme, je nachdem
wie ich mich gerade fühle und je nachdem, welche Filme ich
unmittelbar vorher gedreht habe. Ich habe eine Phase durchgemacht,
in der ich Komödien vorgezogen habe, denn ich hatte das Gefühl,
zuvor etliche gepeinigte Charaktere in eher düsteren Filmen
verkörpert zu haben. Es war an der Zeit, etwas freundlicheres
zu spielen. Ich hatte wohl diese Seite der Schauspielerei etwas
vernachlässigt. Nach ein paar Filmen der leichteren Art
war ich bereit mich für LEAVING LAS VEGAS wieder mit der
dunkleren Seite der Seele zu befassen."
In einem Gespräch mit Mike Figgis sprach Elisabeth
Shue offen und ehrlich über ihre Ängste und Ziele sowie
über ihre Annäherung an die bahnbrechende Rolle der
Prostituierten Sera. Bei einem Telefonat mit ihrem Agenten hörte
sie zum ersten Mal von dem Drehbuch zu LEAVING LAS VEGAS. Als
er mir von diesem Drehbuch erzählte und sagte, Figgis hätte
es geschrieben, hörte ich sofort auf. Nachdem ich es dann
gelesen hatte rief ich ihn an und sagte: Das muß ich machen!
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