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Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor. music of the heartTäglich sechs Stunden GeigenunterrichtDie richtige Schauspielerin für die Rolle der Roberta zu finden, stellte eine große Herausforderung dar. Der Part ist nicht nur wegen seiner Charaktertiefe und der Vielzahl von Emotionen anspruchsvoll, sondern auch, weil die Schauspielerin Geige spielen muss. Meryl Streep stand ganz oben auf Cravens Wunschzettel, aber er machte sich Sorgen, dass sein Image als Horrorfilmer sie abschrecken würde.Streep hatte zwar nie einen Film von Craven gesehen, doch sie hatte ein Interview mit ihm auf ihrem Lieblingsradiosender gehört, das sie sehr beeindruckt hatte. Unglücklicherweise musste sie die Rolle wegen ihres engen Zeitplans ablehnen. "Damals kamen zwei Filme mit mir in die Kinos, und ich musste die Werbetrommel für sie rühren. Und dieser Film schien zudem überwältigend schwer zu werden."
Als letzten Versuch, Meryl Streep zu überzeugen, schrieb
Craven ihr einen sehr offenen und emotionalen Brief. "Ich
legte ihr dar, wer ich bin, angefangen von meiner Vergangenheit
als Lehrer bis hin zu der Tatsache, dass ich seit vielen Jahren
klassische Musik gespielt und geliebt hatte. Ich sagte, dass
ich schon länger im Horrorfilmgeschäft sei als es mir
lieb wäre, wenn ich nicht auch andere Dinge gemacht hätte.
Ich erzählte ihr, wie sehr ich an die Autorin glaubte und
wie engagiert Roberta sei. Nach dem Brief bat Meryl um einen
Telefonanruf. Nachdem wir einige Minuten miteinander gesprochen
hatten, erklärte sie sich bereit, den Film zu machen".
[900] [1280] Streep fiel die Entscheidung nicht schwer: "Ein Schauspieler will nichts anderes als sich in die Hände von jemandem zu begeben, der seine Arbeit mit Leidenschaft versieht. Ich habe mich vor kurzem entschieden, dass ich nichts tun will, was mir nicht auch etwas bedeutet. Wes überzeugte mich, dass dies ein Liebesdienst sei."
Der Dienst begann für Streep sofort, nachdem sie die Rolle
angenommen hatte, mit täglich vier bis sechs Stunden Geigenunterricht
unter Anleitung der Lehrerin Sandy Park. Dieses Pensum absolvierte
Streep sogar streng, als sie auf PR-Tour für One True Thing
und Dancing at Lughnasa unterwegs war. Park begleitete sie und
führte den Unterricht auch während der Dreharbeiten
zu music of the heart fort. Wann immer Streep Drehpause
hatte, übte sie. Doch das Üben, so wurde Streep rasch klar, stand der Vorbereitung auf ihre Szenen im Weg: "Normalerweise beklagen sich die Leute, dass man am Set viel herumsitzt und wartet. Aber ich denke, dass Schauspieler diese Auszeit brauchen, um sich zu regenerieren und sich irgendwie auf den Moment vorzubereiten, von dem man nie weiß, wann er kommt - dem Moment, wenn sie sagen 'okay, jetzt weine!' oder 'okay, jetzt spiel!'". Ich hatte keine einzige freie Sekunde. Ich war in meinem Trailer und versuchte, mit meinem Unterrichtsstoff Schritt zu halten, machte praktisch einen Crash-Kurs." Streep hatte noch nie vorher irgendein Musikinstrument gespielt, aber nach nur zwei Monaten Unterricht wagte sie sich an Klassenszenen heran, in denen sie gleichzeitig spielen und Schüler instruieren musste. Lois Divivio, Musik-Koordinatorin der Produktion, verdeutlicht die extreme Schwierigkeit dieser Aufgabe: "Musiker müssen selten sprechen, während sie auftreten. Meryl jedoch musste sprechen, schauspielern, musizieren und ihre Markierungen treffen."
Weil sie eine Frau verkörpert, die mit der Geige aufgewachsen
war, musste Streep außerdem als sehr vertraut mit dem Instrument
erscheinen. So spielte sie linkshändig in der schwierigeren
dritten Position anstatt in der ersten der Anfänger: "Die
erste Position hätte okay ausgesehen", gibt Divivio
zu, "aber ein Profi würde die dritte benutzen, und
deshalb beschloss Meryl, es auch so zu lernen."
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