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Anastasia


Szene

Produktionsnotizen

Die Orte, an denen Anastasia spielt, sind so gestaltet, daß sie mit dem Überqueren von geographischen und zeitlichen Grenzen eine eigenständige Rolle spielen.

Von der opulenten Pracht des zaristischen Rußlands über die graue Weite des postrevolutionären St. Petersburg bis zum pulsierenden Paris der Zwanziger Jahre, gibt der Film das Resultat intensiver Recherche und Planung wieder.

Für die in St. Petersburg spielenden Sequenzen bezogen sich die Layout-Künstler auf Buchvorlagen sowie auf die vielen Videobänder und die 3.600 Standfotos, die Goldman während seines Recherche-Trips in die legendäre Stadt und zu anderen russischen Orten angefertigt hatte.

Auf der Basis dieser Bilder konnten die Künstler die St. Petersburger Landschaft rekonstruieren.

Ursprünglich sollte die im Prolog des Skripts erzählte Dreihundertjahrfeier der Romanows im Winterpalast stattfinden, der noch einmal - im Zustand des Verfalls - vor der Sequenz Once upon a December gezeigt wird.

Erste Tests erwiesen sich jedoch als problematisch, da die Proportionen zu klein erschienen. Die Szene wurde dann in den Ballsaal des Katherinenpalastes in Tsarskoe Selo verlegt, aber damit war das Problem nicht gelöst. Goldman sagt, sie hätten sich entschieden, den Raum zu vergrößern, indem sie den Palast neu ausgestalteten und den Ballsaal vom zweiten in den ersten Stock verlegten, wodurch sich seine Höhe verdoppelte. Außerdem wurde eine imposante Treppe, die auf die Tanzfläche führt, hinzugefügt.

Szene Die ausgedehnten Spiegelflächen, die vergoldeten Möbel und die königlichen Wandgemälde sowie das Portrait der Romanows, unterstützen den Effekt der Ballsaalsequenz, eine hypnotisierende Mischung aus Fakten und künstlerischer Vision. In direktem Kontrast dazu stellen die Paris-Sequenzen in Anastasia eine wilde Farbexplosion dar, eine Masse geschwungener Linien lenkt hier die Aufmerksamkeit auf ein zweifellos romantisches Flair.

Es war eine überschwengliche Ära der Kunst, Mode, Musik und Kultur. Zu diesem Abschnitt des Films gehört auch die Szene, in der der Song Paris Holds the Key to Your Heart den Zuschauer durch die Stadt der Lichter führt, das Ganze eine Hommage an das klassische Hollywood der dreißiger Jahre.

Die Filmemacher verliehen dem Hintergrund durch den Einsatz des "Pointillismus" einen impressionistischen Ausdruck.

"Wir mußten ein Gefühl dafür bekommen," sagt Bluth "daß Paris der Dreh- und Angelpunkt der internationalen Gesellschaft in den Zwanziger Jahren war. Die Mode und die Frisuren änderten sich. Lindbergh landete mit seinem Flieger; Mickey Mouse hatte als Star in 'Steamboat Willie' in Paris Premiere; und Maurice Chevalier stand im Moulin Rouge auf der Bühne. Amerikanische Künstler zogen nach Paris, um zu studieren.

In Paris versammelte sich die Prominenz. Mit anderen Worten, Paris war im Umbruch und voller Leben, während in Rußland alles zugrundeging." In der Ausstattung des Schauplatzes Paris, wo alle Figuren sich innerhalb von Bildern Seurats, Monets und anderer französischer Künstler dieser Epoche bewegen, spiegelt sich auch Anyas Verwandlung wider.

Der Unterschied zwischen den beiden Städten wird durch das Design besonders deutlich. In den Paris-Szenen kommt die künstlerische Freiheit der Filmemacher zum Tragen, Freiheit gegenüber der Geschichte: Sie lassen hier Anya ihre Großmutter treffen, nachdem sie 10 Jahre voneinander getrennt waren.

In Wirklichkeit zog die Zarenmutter Marie nach Dänemark, als die Revolution an Macht gewann. Bluth erklärt, man habe das Geschehen absichtlich an einen romantischeren Ort verlegt, den das Publikum leicht wiedererkennen würde - Paris.

Maries vornehme "Traum"-Villa in Paris hat ein zeitgenössisches Design, dessen Farbschema die emotionale Grundstimmung der Sequenz visualisiert.

"Wir brauchten eine extravagante Umgebung," fährt er fort, "die widerspiegeln würde, was diese Frau repräsentiert: Reichtum, Majestät, Blaublütigkeit. Es ist eine Schlüsselszene des Films. Anya kann endlich mit der Tragödie ihrer Vergangenheit abschließen, als sie die Fotos von ihren Verwandten betrachtet und sich an alle wieder erinnert. Es ist ein glücklicher Moment. Die Szene verlangt nach warmen, zärtlichen Farben: Bernsteintöne, Burgundertöne, Rosatöne etc."


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