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Fear and Loating in Las Vegas
Johnny Depp
als Raoul Duke
Kein Schauspieler seiner Generation ist auch nur annähernd so
gut wie er, lobt Terry Gilliam seinen Star JOHNNY DEPP im US Magazine.
Daß die Worte des Regisseurs keine leeren Phrasen sind, beweist der
mittlerweile 35jährige Schauspieler seit nahezu einem Jahrzehnt mit
einer Rollenwahl, die an Mut und Risikobereitschaft ihresgleichen suchen,
und seinem phänomenalen Spiel, bei dem er Sensibilität und Wildheit
vereint wie kein anderer.
Depps Karriere beginnt bereits im Alter von 16 Jahren als Gitarrist
der Rockband The Kids, die sich schon kurz nach ihrer Gründung in
den Clubs von Florida einen blendenden Ruf erspielt. Bei dem Versuch, auch
in Hollywood musikalisch Fuß zu fassen, wird der Teenager von Nicolas
Cage überredet, es als Schauspieler zu probieren. Mit einer Rolle
in Wes Cravens Horrorklassiker A NIGHTMARE ON ELM STREET (Nightmare
- Mörderische Träume) gibt Depp sein Filmdebüt - ein
Kurzauftritt, der lang genug ist, um dem Jungen Lust auf mehr zu machen:
Johnny entscheidet sich für die Schauspielerei und hängt seine
Musikerlaufbahn an den Nagel.
Nach Auftritten in PRIVATE RESORT (Die Superaufreißer) und
PLATOON erhält Depp eine der Hauptrollen in der Serie 21
Jump Street, die ihn schnell zum Jugendidol werden läßt.
Auf Dauer zeigt er sich aber mit der eindimensionalen Rolle des gutaussehenden
Helden unzufrieden.
Als Kultregisseur John Waters ihm die Möglichkeit offeriert, die
Titelrolle in seinem augenzwinkernden Halbstarken-Drama CRY-BABY
zu übernehmen, sagt Johnny Depp begeistert zu und legt mit seiner
überzeugenden Darstellung den Grundstein für jenen Abschnitt
seiner Karriere, der ihm den Respekt der Industrie und seiner Fangemeinde
sichern wird. Auch in der Folge gibt er mit Vorliebe den mißverstandenen
Rebellen.
In kurzer Abfolge gibt Depp Meisterleistungen in Tim Burtons Kleinstadt-Groteske
EDWARD SCISSORHANDS (Edward mit den Scherenhänden), Emir
Kusturicas Amerikana ARIZONA DREAM, Jeremiah Chechiks einfühlsamer
Tragikomödie BENNY & JOON, Lasse Hallströms poetischer
Lovestory WHAT'S EATING GILBERT GRAPE (Gilbert Grape - Irgendwo
in Iowa), dem hinreißend bizarren Biopic ED WOOD und
Jeremy Levens hintergründiger Ode an die Romantik, DON JUAN DE
MARCO und erspielt sich damit den Ruf als Amerikas konsequentester
Independent-Schauspieler.
Um sein Rollenspektrum zu erweitern und auch im Mainstream zu reüssieren
(und einmal an der Seite von Christopher Walken zu spielen), wagt sich
Depp in John Badhams Hitchcock-Hommage NICK OF TIME an seine bislang
konventionellste Rolle. Doch erst mit DONNIE BRASCO gelingt ihm,
von dem überragenden Al Pacino zu Höchstleistungen angetrieben,
sein erster restlos überzeugender erwachsener Part.
Auch in Zukunft wird Depp seine gewagte Gratwanderung zwischen Kunst
und Kommerz fortsetzen. Soeben hat er den Science-fiction-Schocker THE
ASTRONAUTS WIFE (Arbeitstitel) an der Seite von Charlize Theron abgedreht
und steht nun für Roman Polanski in dem übernatürlichen
Thriller THE NINTH GATE neben Lena Olin und Frank Langella vor der
Kamera.
1997 stellte Depp bei den Filmfestspielen von Cannes sein Regiedebüt
THE BRAVE vor, das von der Kritik einhellig verrissen wurde. In
Kürze will Depp eine neu bearbeitete Fassung seines erschütternden
Dramas eines Indianers, der sich für eine hohe Summe foltern und töten
lassen will, um seiner Familie eine Zukunft zu ermöglichen, vorstellen.
Mit seiner Freizeitcombo P veröffentlichte er 1996 ein erstes Album.
Überdies ist Depp Besitzer des Szeneclubs The Viper Room in Hollywood,
direkt am Sunset Strip.
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