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Velvet Goldmine
Regie, Drehbuch: Todd Haynes
1985 gründete Todd Haynes mit Barry Ellsworth und Christine
Vachon Apparatus Productions, eine Non-Profit-Company, die aufstrebende
Filmemacher bei der Finanzierung, der Produktion und dem Vertrieb
ihrer Werke unterstützt. Außerdem ist er eines der
Gründungsmitglieder des Künstlerkollektivs Gran Fury,
das sich in Aids-Fragen engagiert.
Bereits mit seinem ersten Film fiel Haynes als außergewöhnliches
Regietalent auf: In Superstar: The Karen Carpenter
Story erzählte er die tragische Lebensgeschichte der
Carpenters-Sängerin, die an den Folgen ihrer Anorexie starb,
ausschließlich mit Barbie-Puppen als Darsteller. Mit untrüglichem
Gespür für den richtigen Einsatz von Musik und einer
Garderobe, die jeder Barbie-Puppe gut zu Gesicht stünde,
demonstrierte Haynes in diesem längst zum Kultfilm aufgestiegenen
Spektakel, daß mit ihm in der Zukunft zu rechnen sein würde.
Der Golden Gate Award beim San Francisco Film Festival und ein
Preis für den besten experimentellen Film beim USA Film
Festival unterstrichen diese Hoffnung nachdrücklich, und
Haynes löste sie bereits mit seinem nächsten Projekt
ein: "Poison", sein erster Spielfilm, verband
drei Kurzgeschichten von Jean Genet zu einem packenden und extrem
kontrovers diskutierten Drama und wurde nach seiner Premiere
beim Sundance Film Festival im Jahr 1991 mit dem Grand Jury Prize
als bester Film ausgezeichnet.
In der Folge wurde der gewagte Film bei mehr als 20 Festivals
weltweit aufgeführt und gewann u. a. den Teddy Award bei
der Berlinale und den Kritikerpreis von Locarno. Der 20minütige
Kurzfilm "Dotty Gets Spanked" folgte und behandelte
die erwachende Sexualität eines Jugendlichen, indem er die
Obsession eines kleinen Jungen mit einer TV-Komödiantin
in den 60er Jahren nachzeichnete.
1995 stellte Haynes mit Safe seinen letzten Spielfilm
vor VELVET GOLDMINE vor. In diesem gefeierten Werk beobachtet
er eine von Julianne Moore dargestellte Hausfrau, die eine Allergie
gegen das 20. Jahrhundert entwickelt. Safe wurde in
der "Quinzaine des realisateurs" in Cannes aufgeführt
und gewann den American Independent Award beim Seattle Film Festival
1995.
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