Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Der 13. Krieger

Diane Venora

als Königin Weilew
Szene Mit ernster Erhabenheit, die sie schon lange von Hollywoods Unterhaltungsfraktion abgrenzt, spielt Diane Venora ("Heat") in Der 13te Krieger die Wikinger-Königin Weilew (links), die wegen der Unpäßlichkeit ihres Mannes nur halb heimlich das Hrothgar'sche Reich regiert und den Söldnern zur Not magische Wege ebnet, wann immer angreifende Bestien oder intrigierende Prinzen der Herrschaft zu nahe zu kommen drohen.

Über ihr Mitwirken an Der 13te Krieger sagt sie: "Der historische Hintergrund des Stoffes ist so interessant, weil er uns zu verstehen hilft, woher wir stammen und wie weit wir uns entwickelt haben. Wenn man zum Beispiel auf die heutige Position von Frauen in der skandinavischen Gesellschaft blickt, wird man keine großen Unterschiede zu ihrer sozialen Integration schon vor tausend Jahren finden. Frauen waren dort ein eminent wichtiger Teil des Gemeinwesens wie auch des Geschäftslebens, und Ehen wurden als Partnerschaften zwischen zwei gleichwertigen Menschen betrachtet. Eine Selbstverständlichkeit, die in meiner Rolle Ausdruck findet."


Diane Venora erlernte die Schauspielerei am klassisch orientierten Juilliard Theatre Institute und trat nach ihrer Graduierung in Stücken wie "The Country's Wife" am Lobe Drama Center, "Drei Schwestern" mit dem Princeton Acting Ensemble und "Penguin Touquet" an Manhattans Public Theatre auf.

Auch im Fortgang ihrer Karriere spielte Venora, die dem Ensemble Studio Theatre und der Circle Repertory Company angehört, regelmäßig an den wichtigsten Bühnen der USA. Unter der Regie von Joseph Papp agierte sie beim New York Shakespeare Festival in der Titelrolle von "Hamlet". Am Lincoln Center war sie "Miss Julie" und zu weiteren Bühnen-Credits gehören Engagements in "Onkel Vanja", "Ein Mittsommernachtstraum", "The Seagull", "Peer Gynt", "School for Scandal" und "Mesiah".

Nach ersten Leinwand-Jobs in Filmen wie Robert Mandels "F/X", Francis Ford Coppolas "The Cotton Club" oder Hector Babencos "Ironweed" brillierte sie 1988 als leidensfähig liebende Frau von Forester Whitaker in Clint Eastwoods "Bird", wofür sie eine Golden Globe-Nominierung und den New York Film Critic's Circle Award erhielt.

Direkt nach "Bird" zog sie sich für einige Jahre aus dem Geschäft zurück, um ihre Tochter großzuziehen. Fulminant freilich ihre Rückkehr. In Michael Manns "Heat" spielte sie Al Pacinos gerecht zornige Frau Justine mit soviel Intelligenz, Stärke und Erotik, daß das Beziehungsdrama der beiden so intensiv wie alle Crime-Kapriolen des Filmes nachwirkte.

Zuletzt sah man Venora in Baz Luhrmanns zeitgenössischer Adaption "William Shakespeare's Romeo + Julia", in James Ivorys "Surviving Picasso", als russische Majorin in Michael Caton-Jones' "Der Schakal" sowie als Clints Gattin in Eastwoods "True Crime".

Ihr nächstes Projekt ist das noch unbetitelte Drama über die Tabakindustrie von Michael Mann, in dem nach "Heat" wiederum Al Pacino ihr Partner ist. Zu Diane Venoras Fernseh-Credits zählen im übrigen Parts in den Serien "Chicago Hope" und "Thunder Alley" sowie neben Kevin Kline in der PBS-Produktion von "Hamlet".


Omar Sharif

als Melchisidek
Szene Wie als Reminiszenz an seinen berühmten Part in "Lawrence von Arabien" spielt Omar Sharif (rechts) in Der 13te Krieger den weisen wie gewitzten Diener Melchisidek, der Ibn (Antonio Banderas) indes eher kostbarer Ratgeber als Untergebener ist.

"Ich halte es für wichtiger", begründet Sharif den eleganten Gastauftritt, "in einem guten Film zu agieren, und sei es nur in einer kurzen Schlüsselrolle, als etwa einen wunderbaren Part in einem schlechten Produkt zu haben, denn das ganze Werk überschattet immer die Arbeit des einzelnen. Bei Der 13te Krieger freilich stimmte alles. Eine interessante Story und exzellente kreative Köpfe - es war hervorragend, mit Männern wie Crichton, McTiernan und meinem Freund Antonio zu kooperieren."

Zu seiner Figur sagt der in historischen Stoffen beschlagene Sharif außerdem: "Melchisidek ist ein Gentleman - und dabei zugleich Ibns Leibdiener und Mentor, wißbegieriger Reisender und alter Lehrer für seinen zuweilen impulsiven jungen Herren. Er ist zudem ein kulturbeflissener Mensch, der mehrere Sprachen spricht und die Welt kennt - weshalb er eine wichtige Brücke der Verständigung zwischen Ibn und den nordischen Kriegern schlagen kann."


Omar Sharif wurde unter dem Namen Michel Shahoub am 10. April 1932 im ägyptischen Alexandria geboren und besuchte das viktorianische College in Kairo. Nachdem er als Mime in verschiedenen Produktionen im Mittleren Osten begonnen hatte, markierte David Leans majestätisches Drama "Lawrence von Arabien" (1962) den Durchbruch Sharifs, als er für sein Spiel an der Seite Peter O'Tooles auch für einen Oscar als bester Supporting Actor nominiert wurde.

Seine Meriten als tragende, romantische Hauptfigur stellte er im Anschluß in der Titelrolle von David Leans Revolutions-Epos "Dr. Schiwago" (1965) unter Beweis, in dem Julie Christie sowie Chaplin seine Partnerinnen waren.

Zu den über vierzig Filmen aus Omar Sharifs internationaler Karriere zählen außerdem "The Fall of the Roman Empire" (Anthony Mann, 1964), "Genghis Khan" (Henry Levin, 1965), "The Night of the Generals" (Anatole Litvak, 1967), "Funny Girl" (William Wyler, 1968), "Che!" (Richard Fleischer, 1969), "Funny Lady" (Herbert Ross, 1975), "Ashanti" (Richard Fleischer, 1979), und - keinesfalls im Gesamtwerk zu vernachlässigen - "Top Secret!" (Zucker/Abrahams/Zucker, 1984).

In den Achtzigern verlegte sich Sharif dann darauf, in TV-Produktionen mitzuwirken. Er lebt unterdessen in London und war mit der ägyptischen Schauspielerin Faten Hamama verheiratet.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]