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Detroit Rock City
Rock'n'Roll im Film
Seit der Rock'n'Roll-Revolution der Fünfziger bemühen
sich Regisseure aller Nationen, die explosive Energie und unfehlbare
Attraktion der Musik und das damit verbundene Lebensgefühl
auf die Leinwand zu übertragen. Das Spektrum reicht von
frühen Publikumserfolgen wie Außer Rand und Band
(1956) mit Bill Haley, Rock, Rock, Rock (1956) mit Chuck
Berry über die Beatles-Filme, sowie die Rock-Opern
Tommy (1974), Quadrophenia (1978) und The
Wall (1982), bis hin zu Streifen wie This Is Spinal
Tap (1984) und Get Crazy (1998).
Alle diese Filme sind Ausdruck und Dokument der Pop- und Rockkultur
und ihrer "bewußt massensuggestiven Wirkung auf Minderjährige",
wie es der österreichische Jugendschutz schon in den Fünfzigern
zurecht befürchtete.
Der junge Regisseur Adam Rifkin - der zuletzt die Drehbücher
zu Mäusejagd und Small Soldiers schrieb
- knüpft mit Detroit Rock City an diese Tradition
an. Als er das Drehbuch seines Freundes Carl Dupré zum
ersten Mal las, fühlte er sich unwillkürlich in die
bewegte Stimmung seiner eigenen High-School-Jahre zurückversetzt
- jenes ganz eigene Gemisch aus Aufbruch und Freiheit, Sex und
Elektrogitarren und dem süßen Geruch verbotener Substanzen.
Das Drehbuch komprimiert all diese Elemente zu einer rasanten
humorvollen und originellen Rock'n'Roll-Komödie über
vier Teenager, die in den späten Siebzigern ihre kleine
Welt und vieles andere in Bewegung setzen, um in Detroit ein
Konzert ihrer Lieblingsband KISS zu besuchen.
Aber Rock'n'Roll-Fan Rifkin sieht die Handlung des Films keineswegs
auf die Leidenschaft seiner Helden für die "Feuerspucker-Band"
beschränkt. In Detroit Rock City geht es um vier
junge Leute - Hawk, Lex, Trip und Jam -, die unter oft haarsträubenden
Umständen lernen müssen, ihr Leben in die eigene Hand
zu nehmen.
Das Projekt hatte nahezu von Anfang an den Rock'n'Roll-Segen
der vier Ur-KISS-Mitglieder Ace Frehley, Peter Criss, Gene Simmons
und Paul Stanley. Obwohl der Film so gut wie ausschließlich
um die Erlebnisse und Abenteuer vier befreundeter KISS-Fans kreist,
wäre er ohne die Teilnahme der KISS-Originalformation kaum
vorstellbar gewesen.
Die vier jungen Helden des Films müssen eine Reihe von Abenteuern
bestehen, bevor sie ihre Idole endlich Live und in Farbe auf
der Bühne sehen können. Das Zähmen bissiger Hunde
gehört dazu, die Entwaffnung eines maskierten Räubers,
bis hin zu fiebrigen ersten Küssen im Beichtstuhl einer
Kirche und einer Einlage im Strip-Schuppen. Jeder der vier Jungs
wird in dieser Nacht an eine seiner Grenzen geführt - und
manchmal auch darüber hinaus.
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