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Jack Frost - Der coolste Dad der Welt
Produktionsdesign
Produktionsdesigner Mayne Berke baute drei Außen-Sets
in der gewaltigen Studiohalle des Spruce Goose Dome in Long Beach/California.
Der wichtigste Set, das Haus der Frosts, war einem echten Haus
nachempfunden, das die Filmemacher in Truckee/California fanden.
"Ich erinnere mich genau, wie wir es entdeckten", erzählt
Berke. "Wir kamen die Straße herunter, bogen um die
Ecke, und da war es: ein sehr interessantes Haus mit einer Auffahrt
in Hufeisenform, genau wie wir sie brauchten. Im Studio habe
ich das Haus nachgebaut, erweitert und dabei das Innere völlig
neu gestaltet. Davor war noch Platz für ein 120 m langes
Straßenstück."
Um die Straße als Außen-Set glaubwürdiger zu
machen, besorgte sich Berke 200 Bäume aus einer Baumschule
in Oregon. Er berichtet, daß er insgesamt 1000 t zerstoßenes
Eis und 60 t künstliche Flocken eingesetzt hat. Der Teich
entstand in 7,5 m Höhe über dem Studioboden. Die Fläche
zum Schlittschuhlaufen betrug 29 m mal 12 m. Riesige Schneewehen
rahmen die Ufer ein, und 30 Ponderosa-Kiefern bilden dunkle Farbtupfer
in der weißen Landschaft. Die Idylle vervollständigt
ein gefrorener Wasserfall aus Fiberglas-Harz.
Nachdem die Aufnahmen auf dem Haupt-Set abgeschlossen waren,
entstand darauf der Set für die Hütte. "Für
diesen kompletten Umbau hatten wir nur zehn Arbeitstage Zeit",
erklärt Berke. "Die Straße vor dem Frost-Haus
und Teile des Frost-Hauses selbst habe ich mit einem Gerüst
und Schaum abgedeckt. Auf diese Weise konnten wir die schneebedeckte
Gebirgslandschaft gestalten. Die Hütte hatten wir schon
vorher zusammengebaut und rollten sie jetzt als Ganzes in die
Szene, etwas 1 m über dem Boden. Dann wurde alles eingeschneit.
Ein Hintergrundgemälde von über 80 m Länge stellte
einen Sonnenuntergang über majestätischen Bergen dar
und bildete den krönenden Abschluß des Sets."
Der Vorteil der im Studio nachgebauten Außenwelt liegt
auf der Hand: Die Filmemacher können über das Licht
selbst entscheiden. Laszlo Kovacs und seine Crew verwandelten
im Handumdrehen das heiter bis wolkige Tageslicht in eine kalt-blaue
Nacht. "Wir brauchten nicht mehr als 20 Minuten, um den
Look zu ändern", erzählt Kovacs. "In unserem
speziellen Beleuchtungssystem war jeder Scheinwerfer durch einen
Dimmer regelbar und voll in ein Computerprogramm integriert.
Wir haben einfach einen Knopf gedrückt, und über dem
Set wechselte die Tageszeit genau so, wie wir sie benötigten."
Draußen auf dem Warner-Bros.-Gelände herrschten im
Juni sommerliche Temperaturen, als Berke für die Zitterfest-Szenen
ein winterliches Wunderland zauberte. Bei drückender Hitze
wurden bis zu 200 t Eis pro Tag ins Studio gekarrt, zu Flocken
zerhackt und mit einem Gebläse auf dem Set verteilt. Laut
Berke war das mehr Eis, als je zuvor bei einem Film zum Einsatz
kam. Auf dem Marktplatz baute Berke eine echte Schlittschuhbahn.
Hinzu kam eine 18 m hohe weiße Tanne, die mit Schneeflocken
bestäubt und mit Christbaumschmuck und 4000 blinkenden Lichtern
ausgestattet wurde. Falsche Eisskulpturen und rotwangige Statisten
in dicker Winterkleidung vervollständigten die Illusion
winterlicher Temperaturen.
Aber nicht nur die kalte Pracht der Szenerie macht Eindruck.
Hinzu kommen etliche Action-Szenen, zum Beispiel eine haarsträubende
Schlittenpartie und atemberaubende Eishockey-Sequenzen. "An
einem Eishockey-Spiel im üblichen Sinn waren wir nicht interessiert",
berichtet Kovacs. "Wir wollten das Spiel aus Charlies Sicht
erleben - wie er auf die anderen Spieler reagiert. Charlie wartet
sehnsüchtig auf seinen Vater und schaut dauernd zur Tribüne,
um zu sehen, ob er eingetroffen ist. Diesen Blick kann man nicht
von außerhalb der Eisfläche aufnehmen - wir mußten
mit Charlie aufs Eis. Troy und ich probierten dabei einige sehr
ungewöhnliche Kamerafahrten aus. Und wenn es dann funktionierte,
haben wir uns angesehen und zufrieden gegrinst. Schönere
Momente beim Filmemachen gibt es nicht."
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