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Star Wars: Episode I - Die dunkle Bedrohung


Die Schauspieler und ihre Rollen

Szene In all seinen Filmen hat Lucas sich stets darauf konzentriert, Schauspieler zu engagieren, die am besten zu ihren Rollen passen. "Der wichtigste Teil der Regiearbeit ist die Besetzung", sagt er. "Ich hatte in all den Jahren das große Glück, immer Leute zu finden, die wie geschaffen für ihre Rollen waren. Sie entsprachen exakt den Figuren, die ich mir beim Schreiben vorgestellt hatte." Und er fügt hinzu: "Mich interessiert das Ensemble und wie die Figuren miteinander agieren."

Für Episode I stellten Lucas, McCallum und Besetzungschefin Robin Gurland eine eindrucksvolle Truppe zusammen, die Lucas' Erfordernissen entsprach. Doch zunächst sah sich das Trio mit einigen Problemen konfrontiert. Ihre Aufgabe war nicht nur, ein Ensemble aufzubauen, das zusammenpassen mußte, einige Figuren mußten äußerlich auch späteren Inkarnationen ihrer selbst ähneln, oder in manchen Fällen ihren Kindern.

"Für Anakin und die Königin mußten wir in die Vergangenheit extrapolieren", erklärt Gurland. "Wir wußten, wie ihre Kinder Luke und Leia aussahen und mußten das bei der Besetzung der Eltern berücksichtigen. Und natürlich mußte der Darsteller des Obi-Wan-Kenobi der älteren Version seiner Rolle ähneln."

Qui-Gon

Szene Liam Neeson spielt Qui-Gon, ein Neuzugang bei der Familie der Star Wars Figuren. Die Oscar-Nominierung für Schindlers Liste ist wohl das herausragendste Ereignis in Neesons außergewöhnlicher Karriere, zu der auch Filme wie Michael Collins, Rob Roy und Les Miserables gehören. Auf dem Broadway erntete er Beifall für seinen Auftritt in Anna Christie.

Lucas hatte sich ursprünglich einen Amerikaner für die Rolle vorgestellt, aber Neeson, der Ire ist, beeindruckte den Filmemacher mit seinem Können und seiner Präsenz. "Es ist großartig, einen Schauspieler zu besetzen, der als Meister seines Fachs gilt, zu dem die anderen Schauspieler aufblicken werden, und der die Durchsetzungsfähigkeit besitzt, die die Rolle erfordert."

Neeson betrachtet Qui-Gon als eine zeitlose, weise Gestalt mit einer östlich geprägten Philosophie. Als Jedi beherrscht die Figur auch die Kampfkünste. "Für mich liegt sie ganz dicht bei dem weisen Krieger aus alter Zeit, der ein übergeordnetes Vertrauen ausstrahlt", sagt Neeson. "Qui-Gon ist wie ein Samurai-Krieger, der über außergewöhnliche Kräfte verfügt und dabei voller Demut ist."

Neeson schätzte auch die weitgreifenden Themen und Möglichkeiten der Saga: "Solche Filme stoßen in ein Vakuum. Wir haben die mündliche Tradition des Geschichtenerzählens, der Mythen und Legenden verloren, und Star Wars trägt dazu bei, dieses Vakuum wieder zu füllen."

Obi-Wan Kenobi

Szene Der schottische Schauspieler Ewan McGregor übernimmt die Rolle des Obi-Wan Kenobi, die in der ursprünglichen Trilogie von Alec Guinness gespielt wurde. In Episode I ist Obi-Wan ein junger Jedi-Schüler, der manchmal in Konflikt mit seinem rebellischen Mentor Qui-Gon Jinn gerät. Obi-Wan möchte sich lieber nicht gegen den Rat der Jedis auflehnen und wünscht sich, Qui-Gon würde sich an die Regeln halten.

McGregor ist heute einer der vielseitigsten und meist verehrten jungen Schauspieler. Unvergessen sind seine Auftritte in Filmen wie Trainspotting, Emma, Velvet Goldmine und zuletzt in Little Voice. Lucas bewundert die zahlreichen Facetten des Schauspielers: "Ewan besitzt die nötige Energie, die Anmut und den Enthusiasmus, um ein junger Obi-Wan zu sein."

Gurland war verblüfft von der Ähnlichkeit McGregors mit Alec Guinness, die weit über das Körperliche hinausging. "Alec brachte in viele seiner Rollen einen Sinn für das Spielerische hinein", erklärt sie. "Obwohl sein Obi-Wan eine ernste und beeindruckende Figur ist, gibt es immer noch dieses Funkeln und Schimmern in seinen Augen. Und bei McGregor findet man das Gleiche."

Zur Vorbereitung auf Episode I studierte McGregor verschiedene Rollen von Guinness, sowohl aus seinen frühen Filmen, als auch aus Star Wars. "Es war wichtig, daß meine Schauspieltechnik zu der von Guinness paßte", betont McGregor. "Besonders intensiv habe ich an der Stimme gearbeitet. Ich versuchte mir vorzustellen, wie Obi-Wan als junger Mann geklungen hat."

Die Entscheidung, die begehrte Rolle anzunehmen, fiel McGregor leicht. "Als ich das Angebot erhielt, konnte ich einfach nicht nein sagen. Es ist wirklich eine Ehre, an dieser Legende, diesem modernen Mythos, beteiligt zu sein."

McGregor hat auch familiäre Beziehungen zum Star Wars-Universum. Sein Onkel Denis Lawson spielte den rebellischen Kampfpiloten Wedge in der ursprünglichen Saga. Und schließlich erwies sich die Möglichkeit, die bevorzugte Waffe der Jedis zu schwingen, als unwiderstehlich. "Ein Laserschwert zu ziehen und loszuschlagen - niemand kann sich vorstellen, was das für ein Gefühl ist!"

Obi-Wan dient dem ehrwurdigen Jedi-Ritter Qui-Gon Jinn als Schüler. Trotz ihrer Nähe zueinander haben Obi-Wan und Qui-Gon verschiedene Ansichten über wesentliche Dinge, die ihr Schicksal beeinflussen werden. Beispielsweise hat jeder eine andere Meinung über Anakin. Trotz der Bedenken von Obi-Wan und dem Rat der Jedis nimmt Qui-Gon den Sklavenjungen unter seine Fittiche, da er glaubt, das er der Auserwählte ist, der der Macht das Gleichgewicht bringen wird.

Königin Amidala

Szene Obi-Wan und Qui-Gon kommen einer schönen, jungen Königin zu Hilfe, deren Planet von der Handelsföderation angegriffen wird. Die Rolle verlangte nach einer jungen Frau, die als Herrscherin dieses Planeten glaubwürdig, aber gleichzeitig verletzlich und offen sein mußte. Natalie Portman, bekannt aus den Filmen Leon - Der Profi und Beautiful Girls, sowie der Broadwayproduktion Das Tagebuch der Anne Frank spielt Königin Amidala.

Lucas: "lch suchte jemanden, der jung, stark und ganz auf der Linie von Leia sein sollte. Natalie verkörperte all diese Eigenschaften und noch viel mehr."

Portman nahm ihre Aufgabe begeistert an und verstand sofort, daß die Figur ein Rollenmodell ist. "Es war wunderbar, eine junge Königin mit solcher Machtfülle zu spielen. Und ich denke, es wird für junge Frauen gut sein, wenn sie auf der Leinwand eine starke, tatkräftige Frau sehen, mit Intelligenz und Führungsqualitäten."

Im Gegensatz zu den meisten ihrer Mitspieler kannte Portman das Phänomen Star Wars noch nicht, als sie bei Episode I einstieg. Aber einige Verwandte weihten sie schnell ein. "Meine Cousins waren schon immer von den Filmen fasziniert", erinnert sie sich, "doch ich hatte sie noch nie gesehen, bevor ich die Rolle bekam. Als das dann passierte, gerieten meine Cousins ganz aus dem Häuschen: 'Oh mein Gott, du spielst in Star Wars mit!'"

Anakin Skywalker

Szene[600] [1024] Die Suche nach Anakin, dem neunjährigen Sklaven auf dem Planeten Tatooine, war die frustrierendste Aufgabe bei der Besetzung des Films. Die besonderen Fähigkeiten des Jungen, von denen einige bei einem atemberaubenden Podrennen zur Geltung kommen, erregen die Aufmerksamkeit von Qui-Gon und Obi-Wan, die auf dem Heimatplaneten des Jungen gelandet sind.

In einem Zeitraum von zwei Jahren sah sich Gurland Hunderte von Kids für die Rolle des talentierten, hoffnungsvollen Jungen an, der sich seines Schicksals und der gefährlichen Herausforderungen, die ihn erwarten, nicht bewußt ist.

Lucas wollte, daß Anakin sehr kontaktfreudig, spontan, erfinderisch und selbstbewußt ist. Er sollte sowohl junge Zuschauer, als auch deren Eltern ansprechen.

Nach erschöpfender Suche entschieden sich die Filmemacher schließlich für Jake Lloyd. Lucas: "Ich wünschte mir einen guten Schauspieler, der enthusiastisch und voller Energie war. Jake ist eine Naturbegabung." Und Rick McCallum bestätigt das: "Jake hatte genau die Eigenschaften, die George für die Rolle des Anakin suchte. Er ist intelligent, spitzbübisch und liebt alles, was mit Technik zu tun hat, genau wie Anakin."

Jake beschreibt Anakin als jemanden, der "dauernd etwas anstellt." Aber er fügt hinzu: "Anakin ist sehr schlau und ein guter Kerl, der sich mehr um andere Menschen kümmert, als um sich selbst." Anakins zukünftige Inkarnation war kaum überraschend - ein wichtiges Lockmittel für Jake. "Anakin zu spielen, hat mir viel bedeutet, denn Darth Vader ist meine Lieblingsfigur in Star Wars."

Jakes Mischung aus Humor, Freude und Geschicklichkeit eroberte schnell das Herz seiner Mitspieler. Ewan McGregor: "Ich habe noch nie mit einem Kinderdarsteller zusammengearbeitet, der so gut war wie Jake. Es scheint, als ob er schon immer Schauspieler werden wollte. Er war immer ein Profi, selbst wenn er von Zeit zu Zeit darüber Witze machte."

Senator Palpatine

Wie unzählige Fans wissen, gerät Anakins Schicksal später in die Hände von Palpatine. In der ersten Trilogie ist Senator Palpatine ein einflußreicher Politiker, der seine Macht festigen will. Ian McDiarmid nimmt seine Rolle als Palpatine wieder auf, jedoch ohne das Make-up, das ihn in Die Rückkehr der Jedi-Ritter älter machte.

Für McDiarmid war das ein bemerkenswertes Erlebnis. Er erinnert sich: "Als ich zum ersten Mal das Set von Episode I betrat, hatte ich aufgrund meiner Erfahrungen mit den Jedi-Rittern das Gefühl, die Zeit würde zurückgedreht. Palpatine ist eine interessante Figur. Von außen betrachtet, erscheint er konventionell, aber von innen ist er ein Teufel. Er lebt am Rande eines Abgrunds, und er versucht jenseits des Möglichen zu gehen."

Darth Maul

Szene Eine andere Randexistenz ist Sith-Lord Darth Maul. Zusammen mit seinem Mentor führt er einen brutalen Krieg gegen die Jedi-Ritter. Ray Park, Meister der Kampfkünste, vollendeter Schwertkämpfer und Leistungsturner, übernimmt diese Rolle. Park kam ursprünglich ins Team als Mitarbeiter des Stuntkoordinators Nick Gillard. Lucas, McCallum und Gurland waren jedoch so von ihm beeindruckt, daß man ihn mit der Glanzrolle belohnte. Sie ist sein Debüt als Filmschauspieler.

Szene Unter Gillards Anleitung arbeitete Park zusammen mit seinen Leinwandgegnern, Liam Neeson und Ewan McGregor, an Kampfszenen, die eine neue Form der Athletik und des Kampfstils in die Star Wars-Saga einführen. Gillard entwickelte sogar eine neue Kampfkunst, indem er mehrere große Schwertkampftechniken miteinander verband. Sicherheitshalber fügte er noch ein paar Bewegungen vom Holzfällen und vom Tennis hinzu. Das krönende Laserschwertduell der Jedi-Ritter mit Darth Maul besteht aus komplizierten, exakt geplanten Stunts, die zwei Wochen Drehzeit beanspruchten.

R2-D2 und C-3PO

Szene Ihre Rückkehr in das Star Wars Universum erleben, wenn auch in leicht veränderter Form, die beliebten Roboter R2-D2 und C-3PO. Kenny Baker schlüpft wieder in R2-D2s metallischen Leib, und Anthony Daniels macht wieder mit als protokollierender Roboter C-3PO, der in Episode I von Anakin in ständiger Weiterentwicklung konstruiert wird.

Da C-3PO hier noch keine "Haut" hat, konnte Daniels nicht in seinem Anzug auftreten, so wie in der ursprünglichen Trilogie. Stattdessen lieh er ihm seine Stimme aus dem Off, während ein Puppenspieler den Roboter bewegte.

Yoda

Eine willkommene Rückkehr erlebt auch Jedi-Meister Yoda (Bild unten), diesmal jedoch in einer etwas jüngeren Version. Frank Oz bewegt die Puppe des Yoda wieder für die Leinwand. Konstruiert wurde sie von dem Team des Trickspezialisten Nick Dudman, das ingesamt rund 140 Figuren entwarf.

Mace Windu

Szene In Episode I ist Yoda (links) ein Mitglied des Rates der Jedis, ebenso wie Mace Windu (rechts), eine neue Figur in der Saga, die von Samuel L. Jackson gespielt wird. Vor der Produktion wurde Jackson, ein langjähriger Star Wars Fan, bei einem Interview gefragt, mit welchen Regisseuren er gerne einmal zusammenarbeiten würde. Seine sofortige Antwort lautete George Lucas. Und er fügte hinzu, daß er gerne in dem neuen Star Wars Film mitspielen würde. Gurland hörte von Jacksons Interesse und schlug ihm die Rolle des Mace Windu vor. Sie erwies sich als unvergeßliches Erlebnis für den erfahrenen Schauspieler. "Da war ich zusammen mit Yoda und spielte in Episode I", erinnert er sich mit einem Lächeln. "Einer meiner Träume war Wirklichkeit geworden."

Shmi Skywalker

Szene George Lucas' Vorgabe, für jede Rolle den besten Schauspieler zu finden, wird auch deutlich in der Wahl der schwedischen Schauspielerin Pernilla August (rechts), die Anakins Mutter, Shmi Skywalker, spielt. Die Szenen mit Mutter und Sohn bringen ergreifende Momente in die Geschichte. Für Rick McCallum hat August, bekannt aus mehreren Filmen Ingmar Bergmans, "all die Würde und Kraft, die man sich nur wünschen kann für die Rolle von Anakins Mutter."

Jar Jar Binks

Szene Ebenfalls neu in der Star Wars Familie ist Jar Jar Binks, eine tolpatschige, kindliche Kreatur, die ihre ganz individuelle Sprache spricht. Jar Jar begleitet Qui-Gon, Obi-Wan, die Königin und Anakin bei ihren Abenteuern. Auf der Leinwand ist Jar Jar eine computergenerierte Figur, die mit den realen Figuren zusammenspielt. Mit großer Sorgfalt wählte man einen Darsteller aus, der die Figur sowohl körperlich als auch stimmlich ausfüllen konnte, und aus dem heraus sich die computeranimierte Figur entwickeln würde. Bei einer Aufführung von "Stomp" in San Francisco entdeckte Gurland den Bühnenkünstler Ahmed Best für diese Aufgabe.

"Ahmed ist Jar Jar, behauptet Robin Gurland. "Seine Arbeit hat die Figur erst möglich gemacht." Und Liam Neeson fügt hinzu: "Ahmed ist ein sehr humorvoller und talentierter Künstler, der Jar Jar wirklich zum Leben erweckt." Manchmal brachten Bests einzigartige, szenische Eskapaden die Mitspieler völlig aus der Fassung. "Es gab viele Einstellungen, bei denen es mir schwer fiel, ein ernstes Gesicht zu bewahren", erinnert sich Neeson, "denn seine Bewegungen und fremdartigen Geräusche waren so witzig und erfinderisch."

Um Jar Jar so komisch wie möglich zu machen, stattet Best die Figur mit einer Menge seltsamer Bewegungen aus, die dazu führen, daß sie immer wieder in Schwierigkeiten gerät. "Jar Jar versucht verzweifelt jedem zu gefallen und alles richtig zu machen", sagt Best. "Aber ganz gleich, wie er sich anstrengt, immer geht ihm dabei etwas kaputt, oder er stolpert über jemanden."

Wichtige Auftritte in Episode I haben außerdem der bekannte englische Schauspieler Terence Stamp als Kanzler Valorum, der seine Macht als Senatsoberhaupt durch Senator Palpatine bedroht sieht, sowie Ralph Brown als Naboo Pilot Ric Olié und Hugh Quarshie als Captain Panaka, der mutige Leibwächter der Königin.


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