Logo




Unterstützen Sie Kinoweb. Klicken Sie unseren Sponsor.

Werner - Volles Rooäää: Fäkalstau in Knöllerup


Die Wernerwelt-Fiktion und Realität

Szene Vor achtzehn Jahren erschien das erste WERNER-Buch. Ein Zeitraum, der die meisten Kids in die Volljährigkeit stolpern läßt. Werner dagegen ist allenfalls voll, niemals jährig. Seine Rolle als ordnungsvernichtendster Streuner und Outlaw seit Huckleberry Finn macht ihn zum zeitlosen Synonym für alle ausbrecherischen Freiheitsträume.

WERNER konnte sich die Verhältnisse nicht aussuchen, in die er hineingezeichnet worden ist. Seine Welt ist geprägt durch das bizarre Geistesleben seines Schöpfers Rötger Feldmann, alias Brösel, und dessen Bruder Andi. Andis Erfahrungsschatz, den er bei seiner Klempnerlehre zusammenklauben konnte, fließt in die Geschichten mit ein und verleiht WERNER einen wichtigen Teil seiner bodenständig anarchischen Identität.

Hier der gelernte Lithograph als genialer Zeichner und Visionär, dort der kongeniale Konstrukteur und Erfinder. Beide von der Lust angetrieben, ihre Ideen auf Realisierbarkeit zu prüfen und umzusetzen: "Was nicht paßt, wird passend gemacht..."

Ein Großteil der Wernergeschichten wird vom Paperback ins Leben übertragen. Wer erinnert sich nicht an die im Comic gezeugte, viermotorige Horex, den "Red Porsche Killer", die, zu Eisen, Gummi und Öl geboren, in einem gigantischen Rennen vor Hunderttausenden von Zuschauern dem roten Porsche von Kontrahent Holgi eine spannende Schlacht lieferte.

Neueste Eisengeburt des kreativen Wahnwitzes der Feldmann-Brüder ist die "Satte Literschüssel", erneuter Beweis, daß es für die beiden nichts gibt, was nicht den Asphalt zum Brennen bringen kann.

Bruno und Helmut gehen in Deckung. Ob es die fahrbaren Kuriositäten sind oder das reale Umfeld der Feldmänner, alles wird einer umfangreichen Umgestaltung unterzogen, eben "passend" gemacht, bis es in der Welt der Wernersens einen bequemen Platz hat. Die Grenzen zwischen Fiktion und Realität, zwischen Märchen und Wahrheit, zwischen Comic und Leben sind fließend.

WERNER würde niemals eine Maschine fahren, die nicht von Andi real gebaut und erprobt worden ist. Brösel wiederum würde einen Tobsuchtsanfall kriegen, wenn sich im Film die Kupplung an Werners "Schüssel" nicht drehen würde. "Ich hab das hundertmal gesacht..."

Die Verflechtung von Fiktion und Realität im Feldmannimperium läßt WERNER authentisch werden, und darin liegt ein wichtiger Grund für seinen anhaltenden, generationsübergreifenden Erfolg. Je mehr die Menschen ferngesteuert durch ihr vom Computer aus der Tube gedrücktes Instantleben paralysieren, um so mehr Spaß wird WERNER allen dadurch bereiten, daß er mit seiner öltriefenden "Satten Literschüssel" allen bis in den Mikrokosmos digitalisierten, hauptamtlichen Ordnungsmaßregelungen entgegenräuchert.


Logo.6
[ Vor | Zurück | Film-Home ]
[ kinoweb | Info | Suche | Post ]