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An jedem verdammten Sonntag
Produktionsnotizen
Oliver Stone. American Football. Nicht unbedingt die erste Kombination,
die einem einfällt, wenn man im Filmquiz Begriffe assoziieren
soll. Aber Stone hat im Kino immer schon seinen Leidenschaften
freien Lauf gelassen, und Football gehört eindeutig dazu.
"Ich bin dafür bekannt, zwischen den verschiedensten
Themen hin- und herzuwechseln", sagt Stone. "Krieg
in 'Salvador' und 'Platoon', die Börse
in 'Wall Street', Musik in 'The Doors', Geschichte
und Politik in 'JFK' und 'Nixon', Buddhismus
in 'Zwischen Himmel und Erde'. Ich sehe das als meinen
zweiten Bildungsweg an, für den ich auch noch bezahlt werde.
Und die Ausbildung habe ich immer noch nicht abgeschlossen."
Football fasziniert Stone seit seinen Kindertagen. Er wuchs
als Einzelkind in New York City auf: "Im Alter von etwa
neun Jahre begann ich, Footballkarten zu sammeln und ganz für
mich meine eigene Liga zu führen. Bei mir stapelten sich
die Notizhefte, in denen ich Statistiken führte: über
die Spieler, wieviele Yards sie schafften, wie oft sie abgaben,
einfach alles. Mit diesen tollen Fußballkarten und einem
Würfel konnte ich mich damals stundenlang beschäftigen
und die Welt um mich herum vergessen."
Stone und Produzent Dan Halsted beschäftigten sich erstmals
mit einem Filmprojekt über Profi-Football, als Stone vor
vier Jahren bei Turner Pictures ein Drehbuch überarbeitete,
das der ehemalige Football-Profi Jamie Williams und der Sportjournalist
Richard Weiner unter dem Titel "Monday Night" verfasst
hatten.
Unabhängig davon erwarb Stone die Rechte an dem Drehbuch
"On Any Given Sunday", das der Chicagoer Theaterautor
John Logan ohne Auftrag geschrieben hatte. Die beiden Storys
wiesen auffällige Übereinstimmungen auf.
Als Turner Pictures 1996 in Warner Bros. aufging, verarbeitete
Stone noch eine dritte Reihe von Drehbüchern, die von Richard
Donner und Lauren Shuler Donner über etliche Jahre unter
dem Titel "Playing Hurt" gefördert worden waren.
Die interessantesten Komponenten aller drei Storys führte
Stone nun zusammen. Daraus entstand eine drehfertige Fassung,
die seiner sozialpolitischen Perspektive Rechnung trug.
Worum es in der breitgefächerten Geschichte geht, darüber
haben die Mitwirkenden am Film durchaus unterschiedliche Ansichten.
"Eigentlich geht es um das Leben", stellt Jamie Foxx
fest, den Stone in der zentralen Rolle des Willie Beamen besetzte.
"Football stellt eher zufällig den Anlass dar. Das
Leben ist ein Kampf - für jedermann. Jeder ist mal obenauf,
und ehe man es sich versieht, landet man wieder ganz unten."
Dazu sagt James Woods, der mit Oliver Stone bereits fünf
Filme gedreht hat: "Ich finde, Football spielt im Film eine
kleinere Rolle, als man erwarten würde. Es geht vielmehr
um Integrität - bestimmte Leute geraten moralisch in die
Zwickmühle: Sie sind zwar durchaus handlungsfähig,
können aber nicht immer die richtige Entscheidung treffen."
Und Cameron Diaz fügt hinzu: "Jede der Hauptfiguren
im Film muss kämpfen, jede steht vor Entscheidungen, die
ihr weiteres Schicksal bestimmen. Oliver führt in seiner
Story Leute von heute aus verschiedenen Bevölkerungsgruppen
zusammen. Eher zufällig geschieht das vor der Kulisse eines
Football-Stadions.
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