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Liebesflüstern
Nick Nolte
als "Lucky" Mann
In seiner anrührendsten und vielschichtigsten Rolle seit
dem oscarnominierten Part in "Herr der Gezeiten" ist
Nick Nolte in LIEBESFLÜSTERN als Allround-Handwerker Lucky
zu sehen, der ein gleichermaßen gutes Händchen für
kaputte Spülen wie auch für die bedürftigen Herzen
seiner Kundinnen hat. Dieser "Fix-It"-Mann trägt seinen
Spitznamen zu Recht und mit Stolz.
Doch so charmant, weise und augenzwinkernd Lucky zwar durchs
Leben zu tänzeln und bei freundlichen Frauen für Wohlbefinden
und Hormonwallungen zu sorgen scheint - hinter dem wissenden
Lächeln lauert die Melancholie, und wenn er geduldig die
aufbrausenden Launen seiner Frau Phyllis (Julie Christie) abzufangen
versucht, bricht sich in traurigen Augen die Erkenntnis Bahn,
daß Lucky alles andere als glücklich mit der Liebe,
den Wahrheiten und den Kompromissen in seinem Leben ist...
Nick Nolte wurde am 8. Februar 1941 in Omaha, Nebraska, geboren
und hetzte mit Football-Stipendien in nur vier Jahren durch fünf
Colleges. Während er 1960 am Phoenix City College war, entdeckte
er seine Liebe zum Theater und hing den Sport kurzerhand an den
Nagel, um sich statt dessen dem Bühnenensemble 'Actor's
Inner Circle of Phoenix' anzuschließen, mit dem er in den
nächsten acht Jahren in rund 160 Stücken auftrat. 1968
führte es ihn dann über das Old Log Theater in Minneapolis
sowie die New Yorker Experimentaltruppe La Mama nach Los Angeles,
wo er sich niederließ.
Bald konzentrierte sich Nolte auf Film- oder TV-Jobs und landete
in der Saison '76/'77 seinen internationalen Durchbruch, als
er eine Hauptrolle in der legendären Serie "Rich Man,
Poor Man" spielte. Direkt im Anschluß agierte er neben
Jacqueline Bisset in "Die Tiefe" und konnte somit seinen
ersten Kinohit verbuchen.
Erweckte Nolte in solcherlei nicht eben tiefsinnigem Material
zunächst noch den Eindruck, als ob er Leinwandwirkung allein
mit seiner bärigen bis bedrohlichen Physis erziele, so bewies
er in den nächsten Rollen Integrität, Idealismus, darstellerische
Vielseitigkeit sowie die karrierespendende Gabe, seine Charaktere
als brodelnde Naturgewalten anzulegen.
So brillierte er als drogenschmuggelnder Vietnam-Veteran in "Dreckige
Hunde", war ein gebrochener Football-Star in "Die Bullen
von Dallas", stand in "Under Fire" an der Front
des Nicaragua-Krieges und bot, was noch schwieriger schien, in
"Nur 48 Stunden" Eddie Murphys Großmaul Paroli.
Derart angespornt, bewies er unvermutet komödiantisches
Talent in "Zoff in Beverly Hills" oder "Das Bankentrio",
um im Anschluß jeweils Karriere-Highs mit grimmigen, unzugänglichen,
unvergeßlichen Figuren abzugeben - man denke an seinen
Sheriff in "Ausgelöscht", den Künstler-Derwisch
in Scorseses "Life Lessons" und vor allem den korrupten
Cop in "Tödliche Fragen".
Als nächstes stand Nolte in "Herr der Gezeiten"
neben Barbra Streisand vor der Kamera und erhielt für sein
psychologisch komplexes Spiel eine Oscar-Nominierung sowie den
Golden Globe als Bester Darsteller. In den letzten Jahren sah
man Nolte schließlich (mit italienischem Akzent) in George
Millers bestem Film "Lorenzos Öl", als Opfer von
De Niros rasender Rache in "Kap der Angst", als US-Präsident
in "Jefferson in Paris" oder in dem weithin unterschätzten
Noir-Thriller "Mulholland Falls".
Nach LIEBESFLÜSTERN wird Nick Nolte in Ole Bornedals amerikanischem
"Nachtwache"-Remake als sinister Killer-Inspektor zu
sehen sein, während er diesen Sommer für Terence Malicks
neuen Film "The Thin Red Line" neben Sean Penn vor der
Kamera steht.
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